Année politique Suisse 1993 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR INFRASTRUCTURE
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Bodenrecht, Bauordnung, Raumplanung — Droit foncier, règlement de construction, aménagement du territoire
AARGAU: Revision des Baugesetzes. In 2. Lesung hält der Grosse Rat an seiner Kompetenz zur Genehmigung von Gemeindebauvorschriften sowie der Festlegung der Fristen für die Behandlung von Gesuchen und Beschwerden fest. Mit Stichentscheid des Präsidenten lässt das Plenum eine weiter gefasste bauliche Nutzung in Weilerzonen zu. Vom Grossen Rat in 2. Lesung angenommen. In der Volksabstimmung vom 6.6. mit 69,9% der Stimmen angenommen; Stimmfreigabe der SD; Stimmbeteiligung: 45% (AT, 13.1., 14.1., 20.1., 24.3., 7.6.; vgl. SPJ 1992, S. 322 f.).
APPENZELL INNERRHODEN: Gesetz über die Weilerzonen. Von der Landsgemeinde am 25.4. angenommen (SGT, 26.4.; vgl. SPJ 1992, S. 323).
BASEL-LAND: Neues Raumplanungs- und Baugesetz. Vom Regierungsrat zuhanden des Landrats verabschiedet (BaZ, 22.12.; vgl. SPJ 1992, S. 323).
BASEL-STADT: Grossratsbeschluss zur Warteck-Überbauung. Referendum des Mieterverbandes, des Mieterladens und der UFL. Mit 2905 Unterschriften eingereicht. In der Volksabstimmung vom 28.11. wird die Vorlage mit 78,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 50,4%; Nein-Parole der PdA, Stimmfreigabe von DSP und SD (BaZ, 24.7., 10.6., 29.11.).
BERN: 1) Neues bäuerliches Boden- und Pachtrecht. Kantonales Einführungsgesetz zum neuen eidgenössischen bäuerlichen Bodenrecht; Einsetzung der Regierungsstatthalter als Bewilligungsbehörde über Kauf und Verkauf von Landwirtschaftsland. In die Vernehmlassung gegeben (Bund, 15.12.) — 2) Änderungen beim Baugesetz und beim Baubewilligungsdekret sowie neues Koordinationsgesetz. Bessere Koordination der Bewilligung baulicher Vorhaben durch die Schaffung einer Leitbehörde; Wegfall der Planungseinsprache und der Möglichkeit, Planungszonen zeitlich zu verlängern; Beschränkung der Zonen mit Planungspflicht auf das notwendige Mass; Klärung des Ortsbildschutzes bereits bei der Ortsplanung; Neuregelung der Zuständigkeiten im Fall von Baubewilligungen. Von der Regierung vorgelegt (Bund, 17.4., 22.10.).
FRIBOURG: 1) Modifications de la loi sur l'aménagement du territoire et les constructions (LATEC). Simplification des procédures; restriction du droit de recours; clarification des compétences entre canton, préfets et communes, qui décideront seules sur les constructions de minime importance; suppression de la compétence confiée au Service des biens culturels de préaviser les projets importants pour l'aspect général d'un site, même si les objets concernés ne sont pas protégés. Proposées par le Gouvernement (Lib., 19.8., 30.9.) — 2) Loi d'application de la loi fédérale sur le droit foncier rural. Adoptée par le Gouvernement et transmise au Grand Conseil. Approuvée en première et deuxième lecture (Lib., 19.8., 17.9., 29.9.).
GENEVE: Modification de la loi sur l'aménagement du territoire. Introduction d'une certaine mixité dans les activités de la 4e zone. Dans la zone urbaine comme dans la zone rurale les commerces et les activités de service seront tolérés au rez-de-chaussée des bâtiments d'habitation. Approuvée par le Grand Conseil (JdG, 18.9.).
LUZERN: 1) Revision des Planungs- und Baugesetzes. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet. Die Frage der Lockerung der Ausnützungsziffer bezüglich Dach- und Untergeschossen wird zuhanden einer folgenden Revision ausgeklammert. Einreichung des Referendums mit 3226 Unterschriften. In der Volksabstimmung vom 28.11. wird die Vorlage mit 61,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 44,6%; Nein-Parolen von SD und GB (LZ, 11.5., 12.5., 2.6., 17.7., 11.11., 29.11.; vgl. SPJ 1992, S. 323) — 2) Zweite Revision des Planungs- und Baugesetzes. Straffung des Baubewilligungsverfahrens; Einführung einer neuen Berechnungsweise für die Ausnützungsziffer. In die Vernehmlassung gegeben (LZ, 16.7.).
NEUCHATEL: Loi cantonale d'introduction du nouveau droit foncier rural. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 5.10.).
NIDWALDEN: Revision der Bestimmungen zum bäuerlichen Bodenrecht. Anpassung an die Gesetzgebung des Bundes auch bei kleinen Betrieben von unter 3 ha Grösse; Vorkaufsrecht der Alpgenossenschaften für Parzellen innerhalb ihres Gebietes. Vom Landrat angenommen (LNN, 9.12.).
OBWALDEN: Neues Baugesetz sowie dazugehörige Verordnung. Vereinfachung und Koordination der verschiedenen Verfahren. Erlass von Nutzungsplänen durch den Kanton, wenn überregionale Interessen es verlangen; Aufhebung der zwingenden Genehmigungspflicht von Quartierplänen durch den Regierungsrat; Einführung einer Regelung über den Ausgleich von Nachteilen durch Änderungen der Nutzungsordnung; Einführung von Bestimmungen über behindertengerechtes Bauen und die Energieverwendung. Vom Regierungsrat vorgelegt (LZ, 30.4., 28.5.).
SANKT GALLEN: Kantonales Einführungsgesetz zum bäuerlichen Bodenrecht. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (SGT, 30.11., 2.12.).
SCHAFFHAUSEN: Änderung des Einführungsgesetzes zum bäuerlichen Bodenrecht. Von der Regierung vorgelegt. Die von der SP gestellte Forderung nach einer Publikationspflicht des Preises beim Verkauf von Grundstücken wird vom Grossen Rat in 1. Lesung abgelehnt, in 2. Lesung jedoch angenommen. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (SN, 23.9., 16.11., 23.11.).
TESSIN: Revision des Gesetzes über den Grundbesitz der öffentlichen Hand. Klarere Kompetenzzuweisung für den Unterhalt und die Nutzung. Vom Grossen Rat gutgeheissen (CdT, 7.12.).
THURGAU: Totalrevision des Baugesetzes, neu Planungs- und Baugesetz. Vereinfachung der Bewilligungsverfahren für geringfügige Bauvorhaben; Verzicht auf detaillierte Gesetzesbestimmungen in der Zonen- und Sondernutzungsplanung; grösserer Spielraum für die Gemeinden hinsichtlich einer bedürfnisgerechten Planung. Botschaft der Regierung (SGT, 4:2.).