Année politique Suisse 1993 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. SOZIALPOLITIK — POLITIQUE SOCIALE
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Arbeitsrecht, Beamtenrecht — Droit du travail, statut du personnel public
BASEL-LAND: 1) Aufhebung des automatischen Teuerungsausgleichs für Staatsangestellte. Befugnis des Landrats, jedes Jahr neu über die Höhe des Teuerungsausgleichs zu entscheiden. Vom Landrat in 2. Lesung angenommen (BaZ, 25.5.) — 2) Änderung des Beamtengesetzes. Möglichkeit für den Staat, Beamte auch gegen ihren Willen zu pensionieren, wenn das 60. Altersjahr erreicht und der Anspruch auf eine volle Rente gesichert ist. Vom Landrat angenommen. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 66,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 48,2% (NZZ, 10.9.; BaZ, 27.9.) — 3) Teilrevision der Statuten der Basellandschaftlichen Beamtenversicherungskasse (BVK). Weitergehende Gleichstellung der Geschlechter; keine Gleichstellung der Geschlechter dagegen beim Pensionsalter; Gewährung der vollen Freizügigkeit; Übernahme der Hälfte des Teuerungsausgleichs auf den Renten. Von der Regierung vorgelegt (BaZ, 27.10.).
BASEL-STADT: 1) Volksinitiative der PdA aus dem Jahr 1985 für eine Plafonierung des Teuerungsausgleichs für das Staatspersonal. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 58,7% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,6% (BaZ, 21.9., 27.9.; vgl. SPJ 1985, S. 223 und 1992, S. 328) — 2) Gesetz über den Teuerungsausgleich für das Staatspersonal. Konkretisation der entsprechenden Volksinitiative der PdA. Vom Grossen Rat angenommen (BaZ, 9.12.).
BERN: Gesetz über die Bernische Pensionskasse. Vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung angenommen (Bund, 19.3., 15.4., 1.7.; vgl. SPJ 1992, S. 329).
FRIBOURG: 1) Loi modifiant la loi du 22 mai 1975 sur le statut du personnel de l'Etat (programme 1993 de redressement des finances de l'Etat; 2e partie) et loi modifiant la loi du 26 février 1987 sur les traitements du personnel de l'Etat (programme 1993 de redressement des finances de l'Etat; 2e partie). Adoptées par le Conseil d'Etat. Approuvées par le Grand Conseil (Lib., 27.5., 29.9.) — 2) Loi sur la caisse de prévoyance du personel de l'Etat. En deuxième lecture, le Grand Conseil décide que les placements de la Caisse de prévoyance bénéficieront du taux d'intérêt des prêts hypothécaires en premier rang de la banque de l'Etat. Approuvée en première et deuxième lecture (Lib., 13.5., 15.5., 16.9., 22.9., 24.9., 29.9., 30.9.; cf. APS 1992, p. 329).
GRAUBÜNDEN: Revision der Pensionskassenverordnung. Gleiches Rentenalter für Mann und Frau. Von der Regierung beantragt (BÜZ, 11.3.)
LUZERN: Revision des Personalgesetzes. Beschränkung der Wahl ins Beamtenverhältnis; konkrete Umschreibung der Gründe für eine Umgestaltung oder Entlassung während der Amtsdauer oder der Nichtwiederwahl nach beendigter Amtsdauer sowie Umschreibung der Voraussetzungen für die Beendigung von Angestelltenverhältnissen; Möglichkeit einer Abfindungsleistung bei Beendigung des Dienstverhältnisses; Herabsetzung der Altersgrenze auf 62 Jahre, mit der Möglichkeit einer Verlängerung bis 65 Jahre; Möglichkeit, bei nicht voll gewährtem Teuerungsausgleich Massnahmen zugunsten tieferer Einkommen zu treffen; schrittweise Aufhebung der bisherigen "kleinen Familienzulage" für kinderlose Verheiratete; Lockerung der Wohnsitzpflicht im Kanton. Von der Regierung in die Vernehmlassung gegeben (LNN, 24.12.).
NEUCHATEL: Loi sur la médecine et l'hygiène du travail. Intégration du Service de médecine du travail et d'hygiène industrielle à l'Inspection cantonale du travail. Approuvée par le Grand Conseil (Express, 16.11.).
NIDWALDEN: 1) Änderung des Beamtengesetzes. Möglichkeit, Leistungslöhne anstelle der Dienstalterszulagen auszurichten sowie zeitlich begrenzte Anstellungen von Voll- oder Teilzeitmitarbeitern vorzunehmen. Von der Landsgemeinde am 25.4. angenommen (LZ, 26.4.) — 2) Totalrevision des Beamtengesetzes. Einschränkung des Beamtenstatus auf Amtsvorsteher und Beamte mit höheren Funktionen. Vom Landrat in 1. Lesung angenommen (LNN, 11.11., 25.11.).
SCHAFFHAUSEN: Teilrevision des Personalgesetzes und des Schulgesetzes. Vom Regierungsrat nochmals vorgelegt. In 1. Lesung wird die Kompetenz des Grossen Rates, die jährliche Reallohnerhöhung für das Staatspersonal unter Berücksichtigung der Teuerung, der Wirtschaftslage und der Kantonsfinanzen zu sistieren, mit 36 zu 35 Stimmen angenommen. Bei der Volksabstimmung soll diese Bestimmung der Bevölkerung separat vorgelegt werden. Vom Grossen Rat zuhanden der Volksabstimmung angenommen. In der Volksabstimmung vom 12.12. wird die Gesamtvorlage mit 50,4% der Stimmen angenommen, der Artikel über Stufenanstieg und Teuerungszulage jedoch mit 52,3% der Stimmen verworfen; Stimmbeteiligung: 59,5%; Nein-Parolen zum Gesetz von SP, EVP und GB, Stimmfreigabe des ÖBS; Ja-Parolen zum Teuerungsausgleich von FDP, SVP, LdU, AP, OBS und EDU (SN, 7.5., 10.6., 7.9., 21.9., 28.9., 18.11., 13.12.; vgl. SPJ 1992, S. 328).
SOLOTHURN: Gesetz über die Arbeitsgerichte. Von allen Parteien befürwortet. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 73,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 57,0% (SZ, 20.2., 26.2., 8.3.; vgl. SPJ 1992, S. 328).
TESSIN: Revision des Gesetzes über die Anstellung von Dozenten an staatlichen Schulen. Mehr Entscheidungskompetenzen für die Schulleitungen in Personalfragen; bessere Auswahl- und Beförderungsmöglichkeiten; Flexibilisierung der Anstellung; Wählbarkeit des Pensionierungsalters zwischen 60 und 70 Jahren. Von der Regierung vorgelegt und vom Grossen Rat gutgeheissen (CdT, 16.1., 9.11.).
ZUG: 1) Änderung des Besoldungsgesetzes. Aufhebung des automatischen Teuerungsausgleichs. Vom Kantonsrat angenommen (LNN, 25.6.) – 2) Neues Personalgesetz. Abschaffung der Amtszeit; Einführung eines Rechts auf Bewertung der Arbeit; Einführung eines einheitlichen Pensionsalters von 64 Jahren für Männer und Frauen; Möglichkeit des flexiblen Altersrücktritts. Vom Regierungsrat vorgelegt (LNN, 30.11.).
ZÜRICH: 1) Gesetz über die Versicherungskasse für das Stadtpersonal. In der Volksabstimmung vom 6.6. mit 74,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 55% (NZZ, 7.6.) – 2) Gesetz über das Sozialversicherungsgericht. In der Volksabstimmung vom 7.3. mit 55,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 46,9%; Nein-Parole der FDP, CVP, SVP (NZZ, 3.2., 25.2., 8.3.; vgl. SPJ 1992, S. 328).