Année politique Suisse 1993 : Grundlagen der Staatsordnung / Institutionen und Volksrechte / Parlament
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Herbstsession in Genf
Die Renovationsarbeiten am Nationalratssaal boten den äusseren Anlass, die ordentliche Herbstsession zum erstenmal seit 1848 nicht in der Bundesstadt abzuhalten. Bereits früher hatte der Genfer Ziegler (sp) erfolglos gefordert, mit der Durchführung von Parlamentssitzungen ausserhalb von Bern die Ideen des Föderalismus und des nationalen Zusammenhalts zu stärken. Die Majorisierung der französischsprachigen Schweiz in der EWR-Abstimmung hatte nun die Freisinnigen Fischer (AG), Früh (AR) und Tschopp (GE) veranlasst, eine Verlegung ins Internationale Kongresszentrum in Genf anzuregen. Gegen den Antrag seines Büros, welches sich aus Kostengründen gegen diese Dislozierung des Parlaments und seines Mitarbeiterstabes wandte, stimmte das Plenum dem Vorschlag zu. Im Ständerat brauchte es den Stichentscheid des Präsidenten Piller (sp, FR), um diesen Beschluss zu bestätigen [47]. Die vom 20. September bis zum 8. Oktober in Genf durchgeführte Herbstsession war in ein umfangreiches Rahmenprogramm eingebettet und wurde allgemein als Erfolg gewertet [48].
 
[47] Amtl. Bull. NR, 1993, S. 1338 ff.; Amtl. Bull. StR, 1993, S. 577 ff.; JdG und Suisse, 11.6.93; Presse vom 16.6., 18.6. und 19.6.93. Zu den Kosten siehe auch BaZ, 25.8.93; zu den Initianten JdG, 20.9.93. Ziegler: SPJ 1991, S. 45. Ziegler reichte nach der Genfer Session einen neuen Vorstoss für die Abhaltung einer Session pro Jahr ausserhalb von Bern ein (Verhandl. B.vers., 1993, V, S. 133).
[48] Bund, 13.7.93; JdG, 20.7.93; TA, 6.8.93; Presse (v.a. JdG) vom 17.9.-9.10.93. Zur Renovation des Nationalratssaals siehe Bund und BZ, 23.11.93.