Année politique Suisse 1993 : Infrastruktur und Lebensraum / Erhaltung der Umwelt / Umweltschutzgesetzgebung
print
Umweltverträglichkeitsprüfung
Eine Motion Bundi (sp, GR), welche die Einführung der Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Bewilligung von Golfplätzen forderte, wurde als Postulat überwiesen. Auf Antrag des Bundesrates wurden allerdings zwei Forderungen betreffend die kantonalen Kompetenzen bis zur Inkraftsetzung einer erweiterten Verordnung zur Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Bestimmung betreffend überregionale Raumverträglichkeit herausgestrichen [18]. Eine Motion Baumann (gp, BE), welche vom Bundesrat eine "Umweltverträglichkeitsprüfung" der gesamten schwer überblickbaren Agrargesetzgebung verlangte, wurde — auf Antrag des Bundesrats — als Postulat überwiesen [19]. Der Nationalrat nahm hingegen eine Motion Cavadini (fdp, TI) für ein beschleunigtes und verbessertes Verfahren bei der Umweltverträglichkeitsprüfung mit 57 zu 33 Stimmen an. Der Vorstoss verlangte insbesondere die explizite Regelung der Koordinationspflicht im Gesetz, die Vorgabe von Zielen resp. Grenzwerten für die Prüfung von Projekten sowie die Pflicht für die Interessenten oder potentiellen Beschwerdeführer, sich von Anfang an am Verfahren zu beteiligen. Letzterer Aspekt des Begehrens wurde nur als Postulat überwiesen [20].
 
[18] Amtl. Bull. NR, 1993, S. 1379 f.
[19] Amtl. Bull. NR, 1993, S. 1383 f.
[20] Amtl. Bull. NR, 1993, S. 2120 ff.; NZZ, 1.12.93.