Année politique Suisse 1994 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
 
Freiheits-Partei (FPS)
Die Auto-Partei benannte sich im Berichtsjahr in die Freiheits-Partei der Schweiz (FPS) um. Damit wollte sie endgültig von ihrem Einthemen-Image wegkommen und zusätzliche Wählerschichten ansprechen. Als Untertitel führt sie die Bezeichnung "Die Auto-Partei" jedoch weiter, auch dürfen die Kantonalsektionen weiterhin unter dem alten Namen auftreten [45]. Im Herbst löste der Solothurner Nationalrat Roland Borer Jürg Scherrer (BE) als Parteipräsident ab [46].
Einige Mitglieder der Freiheits-Partei wollten im Zusammenhang mit den Problemen in der Zürcher Drogenszene die Einführung der Todesstrafe für Drogendealer zur Diskussion stellen. Sie verwiesen dabei auf das Beispiel von Malaysia und Singapur. Der Vorschlag ging aber selbst innerhalb der Partei vielen zu weit [47].
Bei den eidgenössischen Abstimmungen stimmte die FPS achtmal gegen Bundesrat und Parlament und bejahte insgesamt nur gerade drei der eidgenössischen Vorlagen. Vehement wehrte sie sich namentlich auch gegen das Anti-Rassismus-Gesetz.
Bei den kantonalen Wahlen konnte die FPS in Bern fünf Parlamentssitze zulegen und gewann damit im Berichtsjahr, gemeinsam mit der FDP, am meisten Parlamentssitze hinzu. In Obwalden, wo sie ebenfalls zu den Wahlen antrat, ging sie jedoch leer aus.
 
[45] Presse vom 9.5.94. So nennt sich die St. Galler Sektion weiterhin Auto-Partei (LNN, 13.5.94).45
[46] SGT, 31.10.94; TA, 1.11.94.46
[47] BaZ, 20.8.94.47