Année politique Suisse 1994 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
 
Liberale Partei (LP)
Der Genfer Nationalrat Jean-Michel Gros wurde zum neuen Fraktionspräsident gewählt. Er ersetzt Jean-François Leuba (VD), der zum Vize-Präsident des Nationalrates ernannt wurde [27].
An ihrem Parteitag formulierte die Liberale Partei Antworten auf die derzeitige Wirtschaftskrise und das postindustrielle Zeitalter. Neben einer grundlegenden Dereglementierung, Steuerbegünstigungen von Unternehmen und dem Beitritt zum Gatt-Abkommen forderte die Partei vor allem mehr Mobilität und eine Verbesserung des Ausbildungsstandes, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Einen Ausbau des sozialen Netzes lehnte sie ab [28].
Bei den eidgenössischen Abstimmungen lehnte die LP, im Gegensatz zur FDP, zwei der drei Verkehrsabgabe-Vorlagen ab (bei der Vignette beschloss sie Stimmfreigabe) und sie stimmte wie die SVP gegen den Kulturförderungsartikel. Dem Antirassismus-Gesetz stimmte die LP Schweiz, nicht aber die waadtländische Kantonalpartei zu.
Bei den kantonalen Wahlen trat die LP nur gerade im Kanton Waadt an und verlor dort einen Parlamentssitz.
 
[27] 24 Heures, 2.12.94.27
[28] JdG und NZZ, 3.10.94.28