Année politique Suisse 1994 : Sozialpolitik / Gesundheit, Sozialhilfe, Sport / Gesundheitspolitik
Mit zwei Motionen forderten die Ständeräte Huber (cvp, AG) und Onken (sp, TG) den Bundesrat auf, für die Bewältigung der vielfältigen rechtlichen und organisatorischen Probleme der
Transplantationsmedizin das notwendige Recht auf Verfassungs- und Gesetzesebene zu erarbeiten und damit dem aufkommenden (Schwarz)Handel mit Transplantaten rechtzeitig einen Riegel zu schieben. Es gibt zwar eine Norm der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften, die den Verkauf von Organen untersagt, auf der Anonymität der Spender besteht und die Kostenlosigkeit einer Organspende verlangt, doch fehlt ihr die verbindliche Rechtskraft zur Bekämpfung von möglichen Missbräuchen. Transplantationen von Nieren, Herz, Leber und Knochenmark haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Da es aber nicht genügend Spenderinnen und Spender gibt, um die steigende Nachfrage sicherzustellen, ist die Gefahr von ethisch unsauberen Machenschaften beträchtlich. Der Bundesrat anerkannte den dringlichen Handlungsbedarf in diesem Bereich und war bereit, die beiden Motionen entgegenzunehmen, worauf sie diskussionslos angenommen wurden
[11].
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Amtl. Bull. StR, 1994, S. 868 ff. Siehe auch die Ausführungen des BR in
Amtl. Bull. NR, 1994, S. 690. Die Stiftung Swisstransplant führte im Beisein von BR Dreifuss in Bern einen Aktionstag als Auftakt zu einer grossen nationalen Aufklärungskampagne durch, mit welcher neue Spender gewonnen werden sollen (
Bund, 5.9.94; Presse vom 12.9.94) 11