Année politique Suisse 1996 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Parlamente
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Schaffhausen
Bei den Schaffhauser Parlamentswahlen hiessen die beiden siegreichen Parteien SVP und - bedingt - SP. Die SVP erzielte vier Sitzgewinne auf Kosten der Freiheits-Partei, die damit mehr als die Hälfte ihrer bisherigen Mandate einbüsste (3). Mit neu 23 Sitzen im 80köpfigen Grossen Rat schloss die SVP zur SP auf, die zwar drei Sitze hinzugewinnen konnte, ihre bisherige Stellung als stärkste Fraktion nun aber teilen muss. Die Sozial-Liberale Liste des SP-Dissidenten Arthur Müller, die der SP 1992 gleich fünf Sitze abgeknöpft hatte, trat nicht mehr zur Wahl an. Entgegen den Erwartungen konnte die SP aber nur gerade einen der fünf freigewordenen SL-Sitze holen. Die FDP als drittstärkste Partei konnte ihre 17 Mandate verteidigen, während die CVP nach einem Sitzverlust ihren Fraktionsstatus ebenso wie die Freiheits-Partei verlor. Die EVP konnte einen Sitz gutmachen. Als Schweizer Premiere beteiligte sich ein Jugendparlament an den Wahlen, und dies mit Erfolg: nur rund eineinhalb Jahre nach seiner Gründung schafften ein Jugendparlamentarier und eine Jugendparlamentarierin den Sprung in das kantonale Parlament. Keine Mandatsgewinne verbuchen konnten die Ökoliberale Bewegung und das Grüne Bündnis sowie die rechtsbürgerliche Aktion Liberaler Schaffhauser. Der Frauenanteil im Grossen Rat nahm um eine Vertreterin auf 17,5% zu [11].
 
[11] Wahlen vom 22.9.96: Presse vom 24.9.96; SN, 25.9.96.11