Année politique Suisse 1996 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Regierungen
Mit den Demissionserklärungen der drei Bisherigen Karl Mätzler (cvp), Alex Oberholzer (cvp) und Burkhard Vetsch (fdp) hatten sich im Kanton St. Gallen spannende Wahlen angekündigt, die denn auch in die
Sprengung der seit 1930 unveränderten "Zauberformel" mündeten. Die SP stieg mit der klaren Absicht ins Rennen, den Freisinnigen einen ihrer drei Sitze abzujagen, und die Kampfkandidatur von Kathrin Hilber (sp) galt explizit dem als Vetsch-Nachfolger portierten Ruedi Giezendanner (fdp). Um dies nach aussen hin deutlich zu machen, unterstützte die SP auch alle übrigen wieder oder neu kandidierenden Bürgerlichen. Ihre Rechnung ging auf: Kathrin Hilber nahm die Hürde des absoluten Mehrs im Gegensatz zu Giezendanner, womit die SP neu mit zwei Sitzen in der Exekutive vertreten ist. Die CVP, die mit der FDP eine gemeinsame Sechserliste gebildet hatte, konnte ihre zwei vakanten Sitze mit Rita Roos-Niedermann und Anton Grüninger verteidigen. Mit Kathrin Hilber und Rita Roos-Niedermann erhielt die St. Galler Regierung erstmals und gleich einen
zweifachen Frauenzuzug. Peter Schönenberger (cvp) mit Bestresultat, Walter Kägi (fdp), Hans Ulrich Stöckling (fdp) und Hans Rohrer (sp) wurden wiedergewählt
[25].