Année politique Suisse 1996 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Kommunalwahlen
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St. Gallen
In der seit 1965 aus je zwei Freisinnigen und Christlichdemokraten sowie einem Sozialdemokraten zusammengesetzten Exekutive der Stadt St. Gallen kam es zu keiner parteipolitischen Veränderung. Die vier wieder antretenden Bisherigen, Liana Ruckstuhl (fdp), Franz Hagmann (cvp), Heinz Christen (sp) und Erich Ziltener (cvp) wurden erwartungsgemäss bestätigt, wobei die erst im Vorjahr dazugekommene Ruckstuhl das Spitzenresultat erzielte. Christen wurde ebenfalls als Stadtammann bestätigt. Neu gewählt wurde FDP-Kandidat Hubert Schlegel, der den zurücktretenden Peter Schorer ersetzt. Seine Gegenkandidatin, die vom gesamten links-grünen Lager getragene LdU-Politikerin Anita Dörler, blieb um rund tausend Stimmen hinter Schlegel zurück. Damit hat die Linke zum dritten Mal nacheinander ihr Ziel verfehlt, die vor gut drei Jahrzehnten verlorene Doppelvertretung im Stadtrat zurückzuerobern.
Die Gemeinderatswahlen der Stadt St. Gallen wiesen klare Parallelen auf zu den Kantonsratswahlen, die zu Beginn des Jahres stattgefunden hatten. Wie auf kantonaler zog auch auf städtischer Ebene die erstmals angetretene SVP auf Anhieb in Fraktionsstärke (5) ins Parlament ein. Ihre Sitzgewinne gingen dabei auf Kosten der Autopartei, die zwei Mandate verlor, sowie der FDP, CVP und SD, die je ein Mandat einbüssten. Die links-grünen Parteien waren anders als die bürgerlichen Parteien mit einer grossen Listenverbindung angetreten. Je ein Mandat der LdU und der EVP gingen zur SP, die damit zu den beiden grössten Fraktionen CVP und FDP (je 13 Sitze) aufschliessen konnte. Die Grünen und die Politische Frauengruppe (PFG) verteidigten ihre Mandate. Damit blieben die beiden Blöcke im 63köpfigen Grossen Gemeinderat insgesamt genau gleich stark. Trotz drei Frauenlisten stieg der Frauenanteil nur um eine Vertreterin, auf 27%, an [40].
 
[40] Regierungs- und Parlamentswahlen vom 25.8.96: Presse vom 26.8.96.40