Année politique Suisse 1997 : Bildung, Kultur und Medien / Kultur, Sprache, Kirchen / Kulturpolitik
Ziemlich überraschend kündigte
Urs Frauchiger, seit 1992 Direktor der Stiftung Pro Helvetia seinen
Rücktritt per Ende September an. Als Hauptgrund für seine Entscheidung nannte er Amtsmüdigkeit. Da auf Ende des Berichtsjahres auch das Mandat der Stiftungspräsidentin, der Solothurner CVP-Ständerätin Rosmarie Simmen auslief, musste gleich die ganze Führung der Pro Helvetia neu bestellt werden. Ende November wählte der Stiftungsrat den Bündner CSP-Politiker und Sekretär der Lia Rumantscha
Bernard Cathomas zum neuen Direktor. Zur Stiftungspräsidentin ernannte der Bundesrat die scheidende Stadtpräsidentin von Lausanne und frühere Waadtländer SP-National und Ständerätin
Yvette Jaggi
[3].
Anfangs Juli eröffnete die Pro Helvetia in Anwesenheit von Bundesrätin Dreifuss eine neue Aussenstelle in
Mailand. Das
Centro culturale svizzero (CCS) hat die Aufgabe, das schweizerische Kulturschaffen in der lombardischen Metropole vorzustellen und die Aktivitäten der Pro Helvetia in
Italien zu organisieren. Das CCS hat jedoch nicht das Kaliber des Schweizer Kulturzentrums in Paris mit seinem Budget von 1,5 Mio Fr., sondern entspricht eher den "Antennen", die mit Unterstützung des Bundes in einigen mittel- und osteuropäischen Städten entstanden sind. Das Budget des CCS beträgt 600 000 Fr. pro Jahr
[4].
[3] Presse vom 20.3., 21.3., 20.11. und 21.11.97. Für eine Kontroverse zwischen dem BAK und der Pro Helvetia um deren Autonomie siehe
BaZ, 5.6.97;
JdG, 11.6.97;
SGT, 14.6.97.3
[4]
JdG und
TA, 26.6.97;
NZZ, 1.7. und 23.7.97; Presse vom 3.7.97. Siehe
SPJ 1995, S. 291.4
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