Année politique Suisse 1997 : Bildung, Kultur und Medien / Kultur, Sprache, Kirchen / Sprachen
Die
Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich führte Englisch als die
vierte offizielle Unterrichtssprache ein. Jede der 19 Abteilungen wurde beauftragt, mindestens eine Vorlesung auf Englisch anzubieten. Die Dozenten sollen in erster Linie aus dem angelsächsischen Raum kommen, was nicht schwer zu realisieren ist, da dies bereits heute auf 10% der Professorenschaft zutrifft. Ziel der Massnahme sind nicht nur verbesserte Sprachkenntnisse der angehenden Schweizer Ingenieure, Architekten und Naturwissenschafter, was deren Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Arbeitsmarkt erhöht. Es soll auch der zunehmenden Konkurrenz ausländischer Hochschulen begegnet werden. Skandinavische und osteuropäische Lehranstalten bieten schon heute ganze Lehrgänge in Englisch an und locken damit Ausländer (Dozenten und Studenten) an, die nicht bereit sind, die entsprechende Landessprache umfassend zu erlernen
[41].
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TA, 8.4.97. Bisher galt an der ETH in Zürich die Regel, dass ausländische Dozenten während zwei Jahren ihre Lehrveranstaltung auf Englisch halten durften, dann aber zu Deutsch überzugehen hatten. Den Studenten wurde schon seit Jahren die Möglichkeit eingeräumt, ihre Prüfungen auf Englisch abzulegen, doch wurde wegen der Fachausdrücke kaum von diesem Angebot Gebrauch gemacht.41
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