Année politique Suisse 1998 : Sozialpolitik / Soziale Gruppen / Frauen
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Politische Vertretung
Zur Volksinitiative ”Für eine gerechte Vertretung der Frauen in den Bundesbehörden” siehe oben, Teil I, 1c.
Die Frauen von SP, FDP, CVP, SVP, Grünen und EVP unterstützen ein Manifest der Eidg. Frauenkommission zu den Wahlen 1999. Das Manifest fordert die Parteien auf, sich konsequent für eine paritätische Vertretung von Frauen und Männern im eidgenössischen Parlament einzusetzen und spezifische Frauenstrukturen zu schaffen. In allen Parteigremien sollen Quoten beiden Geschlechtern eine Mindestvertretung sichern. Bei Parteiveranstaltungen und in den Medien müssten Frauen mindestens so oft zum Zug kommen wie Männer. Frauen seien frühzeitig aufzubauen und an die Spitze der Liste zu setzen. Auch Amtszeitbeschränkungen und frühzeitige Rücktritte von Männern sollten den Weg für Frauen freimachen [59].
Am 9. Dezember – am Ende des Jubeljahres zum 150. Geburtstag des modernen Bundesstaates und 27 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts – wurde Ruth Dreifuss turnusgemäss zur ersten Bundespräsidentin der Schweiz gewählt. Sie wird dem Bundesrat im Jahr 1999 vorstehen [60].
Zur erfolglosen Kandidatur einer Frau anlässlich der Nachfolge von Bundesrat Delamuraz siehe oben, Teil I, 1c (Regierung). Zu den Wahlen von Frauen in kantonale Parlamente und Regierungen vgl.oben, Teil I, 1e.
 
[59] Presse vom 26.5.98.59
[60] Presse vom 9.12. und 10.12.98.60