Année politique Suisse 1998 : Bildung, Kultur und Medien / Bildung und Forschung
Mittelschulen
Angesichts der immer zahlreicher werdenden “
Zickzack-Bildungswege”, das heisst einem immer häufigeren Abweichen vom traditionellen System “Volksschule – Sekundarschule – Lehre oder Gymnasium”, empfahl die regionale Erziehungsdirektorenkonferenz der Westschweiz und des Tessins, die Bildungswege zu verkürzen und durchlässiger zu gestalten. Passerellen für den Wechsel zwischen Bildungszügen sowie Regeln für die gegenseitige Anerkennung von Ausbildung sollten das Auseinanderdriften von Ausbildungsbedürfnissen und Angeboten auf der Sekundarstufe II bremsen
[22].
Ein
Wahlfachsystem löste auch bei den freien schweizerischen Maturitätsprüfungen die bisherigen fünf Maturitätstypen A bis E ab. Der Bundesrat erliess Ende Jahr eine neue Regelung, die weitgehend jener für die kantonale Gymnasialmatura mit eidgenössischer Anerkennung entspricht. In Zukunft werden die Kandidaten in sieben Grundlagenfächern sowie je einem Schwerpunkt- und einem Ergänzungsfach geprüft. Bisher ausgeschlossene Fächer wie Philosophie und Pädagogik/Psychologie kommen ergänzend hinzu, und der Bereich Wirtschaft und Recht erhält mehr Gewicht. Obligatorischer Bestandteil der Matura ist neu eine grössere persönliche Arbeit. Rechtlich verankert wird auch die Möglichkeit der zweisprachigen Matura. Erstmals ab 2003 werden freie schweizerische Maturitätsprüfungen nach neuem Recht durchgeführt werden
[23].
[23]
NZZ, 8.12.98. Zum Maturitätsanerkennungsreglement (MAR), das gesamtschweizerisch die Rahmenbedingungen für die Anerkennung von Maturitätsausweisen festlegt, vgl.
SPJ 1997, S. 307. Ende Jahr war für 23 Kantone das Anerkennungsverfahren im Rahmen des MAR eingeleitet worden (
IDES-Bulletin, 1998, Nr. 4, S. 6).23
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