Année politique Suisse 1999 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 3. WIRTSCHAFT – ECONOMIE
APPENZELL AUSSERRHODEN: Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen. Anpassung an das Bundesrecht. Von der Regierung vorgelegt und vom Parlament in 1. Lesung beraten; gegen den Willen der Regierung beschliesst der Kantonsrat, sich selber die Kompetenz zum Erlass der Verordnung mit den Schwellenwerten für die Vergabepraxis zu geben (SGT, 13.7., 16.11.).
BASEL-LANDSCHAFT: Gesetz über öffentliche Beschaffung und den Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen. Abbau protektionistischer Wettbewerbsschranken bei Aufträgen der öffentlichen Hand sowohl auf kantonaler wie auch auf kommunaler Ebene; Gleichbehandlung von ausländischen und ausserkantonalen Anbietern sowie kantonalen Firmen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge; Anfechtbarkeit einer Vergabe vor Verwaltungsgericht. Eine Mehrheit des Landrats empfindet das Ausscheren des Baselstädtischen Grossen Rats (siehe unten) als arrogant und beschliesst, die nun entstandene Differenz bei den Vergabekriterien bewusst in Kauf zu nehmen. In der Volksabstimmung vom 26.9. mit 85,9% (Gesetz) und 85,8% (Interkantonale Vereinbarung) der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 18,5% (BaZ, 14.4., 16.4., 4.6., 27.9.).
BASEL-STADT: Gesetz über die öffentlichen Beschaffungen. Gegenüber dem weitgehend identischen Baselbieter Gesetz fügt der Grosse Rat eine Abweichung bei den Kriterien für den Zuschlag eines Auftrages ein und verabschiedet das Gesetz (BaZ, 21.5.).
GRAUBÜNDEN: Teilrevision des Gesetzes über die Gebäudeversicherung. Im Rahmen des Projekts „Verwesentlichung und Flexibilisierung der Rechtsetzung und Rechtsanwendung“ (VFRR). Verlagerung der Verordnungskompetenz vom Grossen Rat zur Regierung zwecks Flexibilierung der technischen Umsetzung des Erlasses; neue Selbstbehaltslösungen mit entsprechendem Prämiennachlass. In die Vernehmlassung geschickt (BüZ, 30.4.).
JURA:
1) Loi sur le développement de l’économie cantonale. Message du gouvernement sur la réalisation de l’initiative populaire « pour une politique dynamique et efficace de plein emploi ». Transmis au Grand Conseil (QJ, 12.11). – 2) Loi cantonale sur l’aide aux investissements dans les régions de montagne (LIM). Projet transmis au parlement Loi acceptée en première lecture sans opposition et en seconde lecture par 43 voix sans opposition (QJ, 30.8, 9.12, 18.12).
LUZERN: Wirtschaftsförderungsgesetz. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 20.5.).
NEUCHÂTEL: Nouvelle loi cantonale sur l’aide aux investissements dans les régions de montagne. Acceptée par le Grand Conseil par 104 voix sans opposition (Express, 2.2).
NIDWALDEN: Neues Wirtschaftsförderungsgesetz. Von der Regierung vorgelegt (NLZ, 31.8.).
OBWALDEN: Neues Gesetz zur Investitionshilfe. Anpassung an geändertes Bundesrecht. Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Berggebiete. Von der Regierung vorgelegt und vom Kantonsrat verabschiedet (NLZ, 11.9., 16.10.).
SCHAFFHAUSEN: Neues Wirtschaftsförderungsgesetz. In der Volksabstimmung vom 7.2. mit 69,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 59% (SN, 13.1., 14.1., 23.1., 8.2.; vgl. SPJ 1998, S. 364).
SOLOTHURN: Schenkung des ehemaligen Kapuzinerklosters Dornach. In der Volksabstimmung vom 13.6. mit 88,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 50,6% (SZ, 14.6.; vgl. SPJ 1998, S. 364).
TESSIN: Nouvelle loi cantonale sur l’aide aux investissements dans les régions de montagne. Adaptation à la loi fédérale. Acceptée par le Grand Conseil (CdT, 5.10).
THURGAU: Referendum gegen den Mietzinsbetrag für Gebäude des Frauenfelder Kantonsschulkonvikts und der Kantonsbibliothek. Nach dem Verkauf der Gebäude an die kantonseigene Gebäudeversicherung und einer Renovation der Bauten sollen diese vom Kanton für die Nutzung durch das Obergericht und die Kantonsbibliothek gemietet werden. Gegen den Mietzins kommt ein Referendum zustande. In der Volksabstimmung vom 13.6. wird der Mietbetrag mit 59,6% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 47,1%. Die Regierung legt darauf eine Botschaft für einen Kredit von 4,71 Mio Fr. für den Umbau des Konvikts vor (SGT, 19.3., 14.6., 17.12.).
ZÜRICH: Gebäudeversicherungsgesetz. In der Volksabstimmung vom 7.2. mit 77,4% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,3% (NZZ, 8.1., 20.1., 13.1., 8.2.; vgl. SPJ 1998, S. 364).
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