Année politique Suisse 1999 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
AARGAU: Teilrevision des Spitalgesetzes. Ein einziger Pool für Beiträge von Gemeinden und Kanton an Spitäler, aus welchem die Beträge dann leistungsbezogen ausgerichtet werden; Aufsichtsrat für die Kantonspitäler als neues Führungsorgan. In die Vernehmlassung gegeben (AZ, 25.9.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Gesetz über die öffentliche Krankenpflege. Schaffung eines Verbunds mit gemeinsamer Geschäftsleitung der beiden Spitäler in Herisau und Heiden sowie der in Herisau domizilierten Psychiatrischen Klinik ab dem Jahr 2000. Vom Kantonsrat angenommen (NZZ, 17.8.).
BASEL-STADT: 1) Neues Spitalgesetz. Umwandlung des Kantonsspitals in eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt mit einem Spitalrat an der Spitze. Von der Regierung vorgelegt. Vom Parlament an die Regierung zurückgewiesen (BaZ, 13.8., 21.10.). –
2) Volksinitiative „Rega aufs Spitaldach“ vom Grossen Rat ohne Gegenstimme als unzulässig erklärt, nachdem die Anliegen der Initianten unerfüllbar geworden sind (BaZ, 14.10.; vgl. SPJ 1996, S. 352).
BERN: Änderung des Spitalgesetzes. Gesetzliche Grundlage für Spitalfusionen mit einer Aktiengesellschaft als Trägerschaft. Kritik in der Vernehmlassung von Seiten der Personalverbände und des Grünen Bündnisses aufgrund fehlender Garantien und Vorgaben für das Spitalpersonal sowie für demokratische Entscheidungswege. Vom Grossen Rat angenommen (Bund, 26.2., 11.3.).
FRIBOURG: Projet de loi sur les établissements médico-sociaux pour les personnes âgées. Adopté par le gouvernement et transmis au Grand Conseil (Lib., 7.10).
GLARUS: Anschaffung eines Magnet-Resonanz-Geräts (MRI) für das Kantonsspital. Kredit von maximal 2 Mio Fr. An der Landsgemeinde vom 3.5. im Sinne von Landrat und Regierung angenommen (NZZ, 4.5.).
NIDWALDEN: Spitalgesetz. Mehr unternehmerische Freiheiten für das Kantonsspital; Umwandlung in eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt. In die Vernehmlassung gegeben (NLZ, 21.7.).
SCHAFFHAUSEN:
1) Breitenau-Vorlage. In der Volksabstimmung vom 18.4. mit 69,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 63,2% (SN, 18.3., 19.4.; NZZ, 7.4.; vgl. SPJ 1998, S. 373). –
2) Sanierung der alten Pflegetrakte des Kantonsspitals. Kredit von 14,9 Mio Fr. In der Volksabstimmung vom 5.12. mit 83,3% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 51,5% (SZ, 6.12.).
SOLOTHURN: Schliessung der Höhenklinik Allerheiligenberg. In der Volksabstimmung vom 18.4. mit 63,6% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 47,5% (AZ, 9.4.; SZ, 19.4.; vgl. SPJ 1998, S. 373).
THURGAU: Neues Gesetz zur Herauslösung der Krankenanstalten aus der Kantonsverwaltung und Schaffung eines Spitalverbunds in Form einer Betriebs-Aktiengesellschaft. Vom Grossen Rat gutgeheissen (SGT, 7.1.; vgl. SPJ 1998, S. 373).
URI: Neues Kantonsspitalgesetz. Mehr Eigenständigkeit und unternehmerische Freiheit für das Kantonsspital; Wahl des Spitalrats durch die Regierung. Von der Regierung vorgelegt und vom Landrat genehmigt (NLZ, 12.10., 18.11.).
VAUD:
1) Construction à Yverdon du Centre de traitement psychiatrique, devisé à 23 millions. Projet adopté par le Conseil d’Etat, transmis au Grand Conseil et accepté par ce dernier. Référendum financier. En votation populaire (participation: 30,6%), le projet est accepté à 70,4% (LT, 5.3; Lib., 6.5;
24h, 25.10). – 2) Initiative populaire intitulée « Pour des hôpitaux de proximité ». Réclame le transfert de la compétence de fermeture du Conseil d’Etat au Grand Conseil. Lancée et aboutie avec plus de 22 500 signatures. Texte de l’initiative rejeté par le Conseil d’Etat, notamment son effet rétroactif sur la décision concernant les deux hôpitaux de Moudon et de la Vallée de Joux défendus par les initiants (LT, 10.3, 22.5; 24h, 12.2, 22.6; Lib., 10.11).
ZUG: 1) Spitalgesetz und Gesetz über das Kantonsspital. Basis für ein neues, soweit als möglich privatrechtlich geführtes Zentralspital Baar; Zusammenführung der beiden bestehenden öffentlich-rechtlich geführten Spitäler Zug und Baar. Vom Parlament gutgeheissen. Die Linksparteien, welche eine Kostensteigerung und schlechtere Arbeitsbedingungen für das Personal befürchten, ergreifen das Referendum. In der Volksabstimmung vom 7.2. wird das Gesetz über das Kantonsspital mit 63,7% und das Spitalgesetz mit 67% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 40,2% (NLZ, 20.1., 25.1., 8.2.; NZZ, 4.2., 8.2.). –
2) Gesetz und Objektkredit betreffend Planung und Bau des Zentralspitals Baar. Versorgungskonzept für das Jahr 2005; Festlegung auf den Standort Baar; Führung durch eine privatrechtliche Aktiengesellschaft. Vom Kantonsrat verabschiedet. Gegen das Gesetz und den Objektkredit wird erneut das Referendum von einem überparteilichen Komitee ergriffen; eingereicht. In der Volksabstimmung vom 24.10. wird der Objektkredit mit 50,9% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 53,1%. Das Gesetz über das Zentralspital wird mit 51% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 53,3% (NLZ, 26.3., 8.4., 1.6., 25.10.; http://www.zug.ch/wahlen-abstimmungen/30_02_i.htm).
ZÜRICH: Volksinitiative „Für eine gesunde Spitalpolitik“. Gegen die Schliessung von Regionalspitälern, wie die Spitalliste sie festlegt. Die Regierung beantragt dem Kantonsrat, die Initiative teilweise als ungültig zu erklären und im übrigen zur Annahme zu empfehlen (NZZ, 14.5.; vgl. SPJ 1997, S. 369).
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