Année politique Suisse 1999 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Parlamente
Die
SVP war bei den diesjährigen Kantonsratswahlen in Appenzell-Ausserrhoden
erfolgreich. Sie konnte ihre Mandate von bisher vier auf acht verdoppeln. Der Rat zählt 65 Mitglieder, wobei rund ein Drittel parteilos ist. Noch immer wird vorwiegend nach dem Majorzverfahren gewählt. Es werden weniger Parteienvertreter gewählt, als vielmehr Vertreter von Verbänden und Gemeinden. Weil die Zuordnung der Parteizugehörigkeit unterschiedlich gehandhabt wurde, konstatierte beispielsweise die NZZ eine Kontinuität bei den Kräfteverhältnissen, währenddem der TA einen Rechtsrutsch festhielt. Laut einer inoffiziellen Liste sassen vor den Wahlen 31 Mitglieder der FDP, 22 parteilose, in der Regel FDP-nahe Personen, vier SVP- und je drei CVP- und SP-Vertreter im Rat. Zwei Abgeordnete gehörten dem Forum Herisau an. Der Frauenanteil betrug bislang 27%. Von den Bisherigen traten 14 auf die Wahlen hin zurück. Laut TA blieben die Freisinnigen trotz zwei verlorenen Sitzen mit 29 Mandaten stärkste Partei im kantonalen Parlament. Der einzige Sitz des LdU musste den Sozialdemokraten überlassen werden, die neu über vier Mandate verfügen. Die CVP konnte ihre bisherigen drei Sitze verteidigen. Die Parteilosen verloren wie die FDP zwei Sitze an die SVP und verfügen nunmehr über 19 Mandate. Zu den Gewinnern konnten sich auch die Frauen zählen. Sie legten um weitere drei Sitze zu und nehmen nun rund einen Drittel der Mandate ein (21 von 65 Sitzen). Ein Novum stellte die diesjährige Wahl in Herisau nach dem Proporzsystem dar. Erwartungsgemäss führte die Neuregelung des Wahlrechts in der grössten Gemeinde des Halbkantons zu grossen parteimässigen Verschiebungen. Die bisher nicht vertretene SVP konnte hier drei Sitze gewinnen
[59].