Année politique Suisse 2000 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
AARGAU: Sozialhilfe- und Präventionsgesetz. Neue Vorlage des Regierungsrats, welcher an einem Kostenverteiler festhält, der eine Bezahlung von 65% der Sozialhilfeausgaben durch die Gemeinden und von 35% durch den Kanton vorsieht. Im Grossen Rat stellt sich die SP geschlossen hinter, die FDP und die SVP grossmehrheitlich gegen das Gesetz; die CVP spielt das Zünglein an der Waage, so dass die meisten Ausbau-Anträge von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt werden. In 1. Lesung verabschiedet (AZ, 6.10., 25.10., 1.11., 8.11.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
BASEL-LANDSCHAFT: Neues Sozialhilfegesetz. In Vernehmlassung gut aufgenommen. Der geäusserten Kritik wird in der neuen Regierungsvorlage dahingehend Rechnung getragen, als dass nun eine gemeinsame Finanzierung der Eingliederungsmassnahmen durch Kanton und Gemeinden, ein Verzicht auf die Einführung der Ehegattenalimentenbevorschussung sowie ein Obligatorium für die kommunalen Sozialhilfebehörden vorgeschlagen werden.Vorlage der Regierung zuhanden Landrat (BaZ, 19.4., 29.4.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
BASEL-STADT: 1) Neues Sozialhilfegesetz. Regelung der Fürsorge im Kantonsbereich sowie des Verhältnisses des Kantons zur Bürgergemeinde im Fürsorgebereich; Umbenennung der „Fürsorge“ in „Sozialhilfe“. Vorlage der Regierung. Durch Grossen Rat gutgeheissen. Referendum der SVP eingereicht (BaZ, 25.5., 29.6., 30.6., 14.8.).
– 2) Volksinitiative für ein betagten- und behindertengerechtes Bauen. Initiativkomitee zieht die im Mai 1993 eingereichte Initiative zurück. Sämtliche Forderungen seien durch das neue Bau- und Planungsgesetz erfüllt (BaZ, 12.1.).
BERN: Neues Sozialhilfegesetz. Ablösung des Fürsorgegesetzes aus dem Jahre 1961. Aufgabenentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden; Hilfe zur Selbsthilfe. Vorlage der Regierung (Bund, 28.12.).
GENEVE: Projet de loi sur l'intégration des étrangers (afin de favoriser la participation des étrangers à tous les domaines de la vie publique et d'éliminer les inégalités et les discriminations). Soumission au Grand Conseil (LT, 24.11).
JURA: Loi d'action sociale. Projet de loi du Gouvernement pour remplacer la loi sur les oeuvres sociales afin d‘éviter le tourisme social (lieux plus accueillants) et solidariser les communes (cantonalisation de l'action sociale). Acceptation en première et en deuxième lecture par le Parlement (QJ, 30.6, 16.11, 16.12).
LUZERN: Änderung des Sozialhilfegesetzes. Regierung schlägt eine Pool-Lösung als neuen Zwischenschritt vor. Lastenausgleich über einen von Gemeinden und Kanton je hälftig gespiesenen Pool zugunsten all jener Gemeinden, deren Belastung durch die Sozialhilfe über dem kantonalen Durchschnitt liegt. In 1. und 2. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet (NLZ, 26.4., 6.6.; vgl. SPJ 1999, S. 380).
TESSIN: Projet de loi sur l'introduction de nouveaux systèmes d'aides aux centres, instituts, associations, fondations et administrations autonomes dans les secteurs de compétence du Département des affaires sociales (www.ti 11.7).
VALAIS: Nouvelle loi en faveur de la jeunesse. Adoptée par le législatif en première et seconde lecture à l’unanimité (NF, 8.2, 12.2, 12.5).
ZÜRICH: Änderung des Gesetzes über das Sozialversicherungsgericht. Beschleunigter Abbau der pendenten Fälle. In 1. und 2. Lesung vom Kantonsrat durchberaten und verabschiedet (NZZ, 4.4., 20.6.).
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