Année politique Suisse 2002 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 2. ÖFFENTLICHE FINANZEN – FINANCES PUBLIQUES
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Steuern – Impôts
AARGAU: Volksinitiative der SVP „Weniger Steuern und Ausgaben“. Regierungsrat legt einen Gegenvorschlag vor, wonach im Finanzhaushalt eine Ausgaben- und Schuldenbremse eingeführt werden soll; Kernstück derselben soll die Bestimmung sein, dass künftige Rechnungsdefizite innert fünf Jahren getilgt werden müssen (AZ, 30.8.; vgl. SPJ 2001, S. 274).
BASEL-LANDSCHAFT: Revision des Steuergesetzes. Ausdehnung des günstigeren Steuertarifs, so dass auch Alleinerziehende, die mit einer erwachsenen Person zusammenleben, die nicht Mutter oder Vater des Kindes ist, davon profitieren können. Vom Grossen Rat verabschiedet (BaZ, 14.11.).
BASEL-STADT: 1) Volksinitiative „Stopp der Steuerspirale“. Der Grosse Rat heisst den Gegenvorschlag gut. In der Volksabstimmung vom 2.6. wird der Gegenvorschlag mit 62,2% der Stimmen angenommen und die Initiative mit 57,7% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 43,5% (21.3., 3.6.; vgl. SPJ 2001, S. 274). – 2) „Initiative zur Reduktion der Steuerunterschiede im Kanton Basel-Stadt“. Der Grosse Rat heisst den regierungsrätlichen Gegenvorschlag gut. In der Volksabstimmung vom 2.6. wird der Gegenvorschlag mit 60,3% der Stimmen angenommen und die Initiative mit 64,2% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 43,5% (21.3., 3.6.; vgl. SPJ 2001, S. 274). – 3) Volksinitiative „für eine familienfreundliche Erbschaftssteuer“. Vom Grossen Rat zuhanden einer Volksabstimmung ohne Empfehlung überwiesen; ein Gegenvorschlag für einen höheren Freibetrag wird abgewiesen (BaZ, 25.10.).
BERN: 1) Steuergesetzrevision. Aufhebung der Billettsteuer. Grosser Rat beschliesst Eintreten und stimmt der Vorlage zu (Bund, 22.1., 23.1.). – 2) Steuersenkungsinitiative von Gewerbe, Arbeitgeber und HIV. 10% tiefere Kantonssteuern ab dem Jahr 2005. Lanciert (Bund, 23.10.).
GENEVE: 1) L’initiative populaire ''Pour une contribution de solidarité temporaire des grandes fortunes et de gros bénéfices'' de l’Alliance de Gauche a été acceptée par le souverain genevois à 50,3% (participation 51,6%). Celle-ci prônait une augmentation progressive et temporaire de l’imposition sur les grosses fortunes et sur les entreprises dont le bénéfice dépasse le million de francs (LT, 3.6; APS 2000, p. 325). – 2) La déduction fiscale des frais médiaux a été acceptée par les genevois à 89,2% (participation 51,6%). Pour se conformer à un arrêt du Tribunal fédéral, une nouvelle loi prévoit désormais une déduction sans limite des frais médicaux mais seulement pour la part excédant 1% du revenu imposable (LT, 3.6). – 3) Les Genevois ont été amenés à se prononcer sur leur nouvelle loi sur l’imposition des personnes physiques (LIPP V). Bien qu’adoptée en septembre 2000, elle a été amendée en vue d’alléger la charge fiscale des familles. Genève clôt ainsi sa phase d’adaptation à la loi fédérale d’harmonisation de l’impôt direct (LHID) et le passage au système de taxation annuelle dit postnumerando. 96,2% des votants ont dit oui à l’allégement fiscal proposé aux familles et aux couples (participation 38,1%). Question qui n’a été posée à la population qu’en raison de la décision de ce même peuple, en décembre 2001, de pouvoir contrôler par lui-même tout changement fiscal (LT, 31.8; TG, 28.10; APS 2001, p. 274).
GLARUS: 1) Festsetzung des Steuerfusses für das Jahr 2003. An der Landsgemeinde vom 5.5. beschlossen (NZZ, 6.5.). – 2) Steuerentlastung für unterste Einkommensschichten. Profitieren sollen insbesondere Rentner und erwerbstätige Alleinstehende mit Kindern. Parlament geht weiter als die Vorlage der Regierung und erhöht die Abzüge für Nettoeinkommen bis zu Fr. 35 000. Verabschiedet. An der Landsgemeinde vom 5.5. beschlossen (NZZ, 21.2., 6.5.).
JURA: Le Parlement a accepté une initiative parlementaire du parti libéral-radical visant à supprimer les amendes ''héréditaires'' en matière fiscale et modifié dans ce sens la loi d’impôt. Une amende fiscale ne doit pas survivre à son auteur, un héritier ne peut être tenu responsable d’un acte qu’il n’a pas commis, a estimé le législatif qui, en mettant de l’ordre dans le ménage juridique cantonal, se range à l’avis de la Cour européenne des droits de l’homme (LT, 5.12).
LUZERN: Volksinitiative „Weniger Steuern für Sie!“ des Vereins für tragbare Steuern. Der Grosse Rat lehnt die Initiative deutlich ab. In der Volksabstimmung vom 24.11. mit 58% der Stimmen abgelehnt; Stimmbeteiligung: 51,9% (NLZ, 10.9., 25.11.; vgl. SPJ 2001, S. 274).
NIDWALDEN: Teilrevision des Steuergesetzes. In die Vernehmlassung geschickt (NLZ, 22.1.).
SOLOTHURN: 1) Teilrevision des Steuergesetzes. Ausgleich der aufgelaufenen Teuerung (kalte Progression). Kantonsrat beschliesst Eintreten und stimmt einem Kompromissvorschlag zu, wonach ab 2004 24,5 Mio Fr. weniger Steuern erhoben werden; davon sollen Familien, Unternehmen und Besserverdienende profitieren (SZ, 22.5., 23.5.; vgl. SPJ 2001, S. 274 f.). – 2) Neue Verordnung über den Katasterwert und den Steuerwert. In der Volksabstimmung vom 22.9. mit 62,3% der Stimmen verworfen; Stimmbeteiligung: 47,2% (SZ, 23.9.; vgl. SPJ 2001, S. 277).
ZÜRICH: 1) Volksinitiative der SP „für weniger Steuern bei niedrigem Einkommen“. Im Kantonsrat kommt eine Ungültigkeitserklärung nicht zustande, da die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit fehlt. Vom Kantonsrat zur Ablehnung empfohlen (NZZ, 25.6., 26.11.; vgl. SPJ 2001, S. 275). – 2) Teilrevision des Steuergesetzes (betreffend juristische Personen). Vor dem Hintergrund zahlreicher hängiger Vorstösse zur Steuergesetzgebung präsentiert der Regierungsrat eine Vorlage, wonach Aktien- und Kommanditgesellschaften sowie Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Genossenschaften statt gemäss einem renditeabhängigen Dreistufentarif proportional besteuert werden sollen; für Kapitalgesellschaften und Genossenschaften soll eine Gewinnsteuer von 8% des steuerbaren Reingewinns gelten (einfache Staatssteuer). Vom Kantonsrat genehmigt (NZZ, 8.2., 26.11.). – 3) Revision des Steuergesetzes. Abschaffung der höchsten Progressionsstufe von 13% bei der Einkommenssteuer; gesetzliche Regelung des Ausgleichs der kalten Progression; Erhöhung der Unterstützungs- und Kinderabzüge. Beginn der Beratungen im Kantonsrat. Angenommen (NZZ, 18.6., 25.6.). – 4) Volksinitiative des Vereins Aktive Senioren „Für eine geringere Besteuerung der Seniorinnen und Senioren“ (1999 als einfache Anregung eingereicht). Verhinderung einer Schlechterstellung von Senioren insbesondere der untersten Einkommensgruppen. Vom Kantonsrat zur Ablehnung empfohlen. In der Volksabstimmung vom 22.9. mit 50,6% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 49% (NZZ, 18.6., 23.9.).