Année politique Suisse 2002 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR – INFRASTRUCTURE
AARGAU: Referendum des Komitees sauberes Wiggertal gegen den Ausbau der KVA Oftringen. Lanciert und eingereicht (AZ, 19.9., 23.10.).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Neues Gewässerschutzgesetz. Vom Landrat angenommen, wobei die Bemessungsgrundlagen der Vollzugskosten umstritten sind; der Einbezug des Niederschlagswassers wird abgelehnt (BaZ, 20.9.). – 2) Erhebung einer Grundgebühr zur Finanzierung der Abfallentsorgung. Änderung des Umweltschutzgesetzes, so dass den Gemeinden die Möglichkeit offen steht, ergänzend zur Sackgebühr auch eine Grundgebühr für die Finanzierung der Abfallentsorgung zu erheben. Vorlage der Regierung. Der Landrat beschliesst entgegen dem Vorschlag der Umweltkommission Eintreten (BaZ, 12.6., 1.11.). – 3) Volksinitiative „für ein lebendiges Wassernetz Baselland“ des Fischereiverbands sowie des Natur- und Vogelschutzverbands. Eingereicht. Das Begehren verweilte wegen der Revision des noch in Bearbeitung stehenden Wasserbaugesetzes ein Jahr lang in der Schublade. Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, die Initiative mit Ausnahme von zwei Bestimmungen für gültig zu erklären und die Frist für eine Volksabstimmung bis Mitte 2004 zu verlängern. Vom Landrat für gültig erklärt (BaZ, 6.2., 20.9.; vgl. SPJ 2002, S. 336).
BASEL-STADT: Volksinitiative der DSP „Für ein sauberes Basel“. Halbierung der Abfallsackgebühren. Lanciert (BaZ, 20.8.).
BERN: Revision des Gewässerschutzgesetzes sowie Revision des Gesetzes über Gewässerunterhalt und Wasserbau. Der Grosse Rat empfiehlt den Volksvorschlag zur Annahme. In der Volksabstimmung vom 22.9. mit 69,1% der Stimmen gutgeheissen; die Grossratsvorlage wird mit 65,2% der Stimmen abgelehnt. In der obsolet gewordenen Stichfrage wird der Volksvorschlag mit 71% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 38% (Bund, 23.9.; vgl. SPJ 2001, S. 283).
GENEVE: 1) Les services industriels de Genève (SIG) ont obtenu l’aval de la population genevoise pour la maîtrise de l’eau. Jusqu’à présent du ressort de l’Etat, le traitement des eaux usées sera donc confié aux SiG. Les citoyens ont approuvé ce transfert par 91,5% des voix (participation 60,3%). Adoption de la loi modifiant la loi sur les eaux (TG 4.3, geneve.ch 4.10 et 15.11). – 2) Modification par le Grand Conseil de la loi modifiant la loi sur l'action publique en vue d'un développement durable (Agenda 21) (geneve.ch, 15.11).
GLARUS: 1) Änderung des Gesetzes über den Natur- und Heimatschutz. An der Landsgemeinde vom 5.5. beschlossen (NZZ, 6.5.).
– 2) Genehmigung der Interkantonalen Vereinbarung zwischen den Kantonen Glarus, Schwyz, St. Gallen und Zürich über das Linthwerk. An der Landsgemeinde vom 5.5. angenommen (NZZ, 6.5.).
LUZERN: Neues Wassernutzungs- und Wasserversorgungsgesetz. Nachdem in der ersten Konsultation im Jahre 2001 die vorgesehene Abgeltung für die Kosten von Altlastensanierungen auf Kritik gestossen war, verzichtet der neue Entwurf auf diese Abgeltung. Im weiteren soll das neue Gesetz mehrere alte Gesetze ersetzen sowie einen sparsamen Umgang mit Trinkwasser fördern. Überarbeitete Vorlage der Regierung. In 1. Lesung vom Grossen Rat verabschiedet (NLZ, 9.2., 10.8., 26.11.).
SANKT GALLEN: 1) Neues Gesetz über den Gewässerunterhalt und Wasserbau. Kommission legt dem Grossen Rat einen praktisch unveränderten Gesetzesentwurf vor, welcher in der Detailberatung keinen substanziellen Änderungen mehr unterzogen wird. In 2. Lesung verabschiedet. Referendum eines Komitees aus CVP-, FDP- und SVP-Mitgliedern und des Bauernverbands wird eingereicht mit dem Argument, dass das neue Gesetz die Anstösser zu sehr belaste (SGT, 19.2., 7.5., 8.5., 25.5., 14.6., 24.6.; vgl. SPJ 2001, S. 283). – 2) Nachtrag zum Vollzugsgesetz zur eidgenössischen Gewässerschutzgesetzgebung. Vom Grossen Rat verabschiedet (SGT, 19.2.). – 3) Linthgesetz. Regelung der Kostenbeteiligung an Linthwerk bzw. Unterhalt der dortigen Gewässerläufe (Beitritt zur Interkantonalen Vereinbarung über das Linthwerk; s. auch oben, Glarus). In 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 22.9 mit 84,5% der Stimmen angenommen: Stimmbeteiligung: 37,4% (SGT, 19.2., 23.9.; vgl. SPJ 2001. S. 283 f.).
VAUD: Application de la loi fédérale sur la protection de l’environnement. Le Grand Conseil a adopté, lors du troisième et dernier débat, le texte cantonal correspondant (loi sur les déchets). Ce dernier introduit une nouvelle taxe sur les déchets, ignorant les différences de revenus des citoyens. Plus précisément, l’Etat demande aux communes de financer 70% de l’élimination des ordures par une taxe, sous forme de facture forfaitaire ou par le biais d’une augmentation du prix du sac, comme cela se pratique déjà dans certaines localités du canton. Le PS, avec le soutien des popistes, a déposé un référendum. Lors de la votation, les vaudois ont rejeté la nouvelle loi sur les déchets par 59% (participation 51,1%) (24h, 24.5, 29.5, 2.7; LT, 25.11).
ZÜRICH: 1) Volksinitiative der vier Umweltschutzverbände Pro Natura, Vogelschutz, WWF und Heimatschutz zur Verbesserung des Landschaftsschutzes. Sämtliche Gebiete im Kanton, die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet sind, sollen auch kantonal unter Schutz gestellt werden. Eingereicht (NZZ, 22.6.).
– 2) Änderung des Abfallgesetzes. Abschaffung eines Altlasten-Verdachtsflächen-Kataster. Vom Kantonsrat beschlossen (NZZ, 25.6.).
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