Année politique Suisse 2002 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Wahlen in kantonale Parlamente
Im April wählten Bernerinnen und Berner bei einer Stimmbeteiligung von lediglich 29,5% die 200 Mitglieder des Grossen Rates.
Die politischen Kräfteverhältnisse verschoben sich nur minim: Stärkste Fraktion blieb die SVP (67), die einen Sitz zulegen konnte. Die Freisinnigen (36) hingegen mussten zwei Verluste hinnehmen. Damit blieben die Ergebnisse der bürgerlichen Parteien, insbesondere der SVP, die vom Trend der nationalen SVP zu profitieren gehofft hatte, unter den Erwartungen. Bei der Linken stellt die SP weiterhin 58 und das Grüne Bündnis 5 Abgeordnete; die Grüne-Freie Liste (10) gewann ein Mandat hinzu. Bei den kleinen Parteien konnten die EDU (4), die SD (3), der Parti socialiste autonome (2) und die CVP (2) ihre Sitze halten. Neu im Grossen Rat vertreten ist die in der Stadt Bern politisierende Junge Alternative (1). Die Freiheitspartei hingegen ist aus dem Parlament ausgeschieden; zwei ihrer vier Abgeordneten waren bereits während der letzten Legislatur zur SVP übergetreten. Trotz der per saldo grossen Stabilität gingen insgesamt 36 der total 200 Sitze an eine andere Partei. Die Wahlkreise Bern-Stadt und Bern-Land mussten zusammen vier Mandate abtreten, die je an die Wahlkreise Konolfingen, Fraubrunnen, Aarwangen und Aarberg gingen. Eigentliche
Gewinnerin war die
EVP (11), die von diesen Sitzverschiebungen profitieren und zusätzliche drei Mandate für sich beanspruchen konnte. Der Frauenanteil stieg auf 30% (+1 Sitz)
[2].
[2] Wahlen vom 14.4.02:
Bund und
BZ, 15.4.02; Presse vom 16.4.02. Wahlkampf:
Bund, 3.9.01-10.4.02;
BZ, 13.9.01-3.4.02;
QJ, 29.1. und 25.3.-9.4.02. Nachanalyse:
BZ, 17.4.02.