Année politique Suisse 2003 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
 
Parteiensystem
Zu den Sitzanteilen der Parteien auf Exekutiv- und Legislativebene sowie zu den Frauenanteilen vgl. oben, Teil I, 1e (Wahlen) sowie anhang_2003.pdf. Für zusätzliche Informationen zu den Wahlplattformen siehe ebenfalls 1e. Zu den Parolen der Parteien zu den eidgenössischen Volksabstimmungen siehe die Tabelle parolen_2003.pdf. Siehe dazu auch die verschiedenen Sachkapitel.
Gemäss der Selects-Studie zu den eidgenössischen Wahlen 1999 mussten die politischen Parteien drei Aspekte berücksichtigen, wollten sie erfolgreich sein: Sie mussten erstens eine klare Position zu Themen einnehmen, welche die Leute bewegten, zweitens über genügend Finanzmittel verfügen, um ihre Botschaft verbreiten zu können und drittens die Kapazität haben, ihre Stammwählerschaft zu behalten. Die Bürgerinnen und Bürger identifizierten sich mit derjenigen Partei, welche zu den für sie wichtigsten Themen jene Standpunkte vertrete, die ihnen am nächsten stünden. Bei den letzten Wahlen waren die Themen EU, Asyl, Sozialausgaben und Umweltschutz ausschlaggebend [1].
Michael Hermann und Heiri Lüthold erstellten basierend auf den Resultaten aller 1155 Namensabstimmungen der vergangenen Legislatur eine politische Karte des Nationalrats. Diese zeigt, dass sich der Bürgerblock in den letzten vier Jahren auflöste, weil die SVP nach rechts gerutscht war. Am meisten auseinander lagen die Grünen und die SVP, am nächsten beieinander Grüne und SP. Zwischen dem linken und dem rechten Pol des Parlaments befinden sich die Fraktionen der bürgerlichen Mitte (FDP, CVP und Liberale) [2].
 
[1] 24h und LT, 12.3.03; Lit. Sciarini/Hardmeier/Vatter.
[2] TA, 11.10.03; Lit. Hermann/Lüthold. Zur These der sachpolitischen Nähe zwischen SVP und FDP siehe die Beiträge von Michael Dreher (svp, ZH) und Andreas Textor resp. Claude Longchamp sowie Simon Hug und Tobias Schulz in NZZ, 11.2. und 20.2.03.