Année politique Suisse 2005 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 6. BILDUNG UND KULTUR – EDUCATION ET CULTURE
APPENZELL AUSSERRHODEN: Revision der interkantonalen Vereinbarung über die Anerkennung von Ausbildungsabschlüssen. Anerkennungsverfahren von ausländischen Diplomen laufen nach einheitlichen Kriterien für alle Vereinbarungskantone. Ausserdem wird die gesetzliche Grundlage für eine „schwarze Liste“ über Lehrpersonen ohne Unterrichtsberechtigung geschaffen. Vorlage der Regierung. Die Bestimmungen haben Gesetzescharakter und werden daher in 2 Lesungen behandelt (SGT, 15.10.).
APPENZELL INNERRHODEN: Volksinitiative gegen Alterslimiten bei Ausbildungsbeiträgen. Das Volksbegehren wird an der Landsgemeinde vom 24.4. abgelehnt, der Gegenvorschlag hingegen angenommen (NZZ, 25.4.; vgl. SPJ 2004, S. 287).
BERN: 1) Neues Berufsbildungsgesetz. Ab 2006 Zuständigkeit für alle Berufsausbildungen bei der Erziehungsdirektion; bisher waren die Berufe des Gesundheits- und des Sozialwesens bei der Fürsorgedirektion angegliedert. Die strittige Frage betreffend Schulgebühren für Brückenangebote wird gegen die Stimmen der Linken gemäss Regierungsvorlage beschlossen (300 bis 1500 Fr.). Vorlage der Regierung. In 1. und 2. Lesung verabschiedet (Bund, 14.1., 21.4., 15.6.). –
2) Neues Notariatsgesetz. Es legt keine Gebühren fest, sondern regelt nur die Tarifgrundsätze (Gebührenrahmen mit Minimum und Maximum). Das Notariat bleibt weiterhin freiberuflich: eine Mischform zwischen Amtsnotariat und freiem Notariat wird verworfen. Das neue Gesetz soll laut Regierung eine Angleichung der Gebühren für amtliche Verrichtungen nach unten bringen. Der Grosse Rat verabschiedet das neue Gesetz in 1. Lesung mit 105 zu 8 und in 2. Lesung mit 86 zu 35 Stimmen (Bund, 13.9., 23.11.; vgl. SPJ 2004, S. 287). –
3) Neues Anwaltsgesetz. Vorlage der Regierung von vorberatender Kommission des Grossen Rats beraten. Es soll das alte Fürsprechergesetz ersetzen und die Zulassungsregeln dem neuen Bundesgesetz anpassen. Ausserdem soll der staatliche Tarifrahmen entfallen (Bund, 15.12.).
GENEVE: La loi sur l'orientation, la formation professionnelle et le travail des jeunes gens a été modifiée par le Grand Conseil. Les parlementaires ont précisé quelles personnes étaient considérées comme salariées (geneve.ch, 6.10).
GLARUS: Änderung des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Berufsbildung. Sparvorlage, mit der bei der Vergütung der Reisekosten das Wohn- und Lehrortsprinzip eingeführt wird. An der Landsgemeinde vom 1.5. angenommen (NZZ, 2.5.).
LUZERN: 1) Berufs- und Weiterbildungsgesetz. Der Grosse Rat hat in 2. Lesung das Gesetz mit 88 zu 22 Stimmen gutgeheissen. Nur die SVP lehnte die Vorlage ab. Das Gesetz verlängert die berufliche Grundbildung und integriert die Gesundheits- und Sozialberufe ins Berufsbildungssystem. Wegen des Finanzreferendums kommt es zwingend zur Volksabstimmung (NLZ, 13.9.). –
2) Volksinitiative der Juso „Bildung für alle!“. Regierung und Parlament empfehlen Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 25.9. abgelehnt mit 64% Nein-Stimmen; Stimmbeteiligung: 56,6% (NLZ, 8.3., 14.3., 26.9; NZZ, 26.9.; vgl. SPJ 2003, S. 333).
NEUCHATEL: Les députés ont accepté le projet de loi sur la formation professionnelle. Ce projet, qui était sensé « dépoussiérer » un texte datant de 1981, a toutefois été très discuté, suite au dépôt de plusieurs amendements radicaux et PopEcoSol. Parmi les quatorze amendements de la gauche, un seul, édulcoré par les socialistes, a passé la rampe. Ce dernier vise à favoriser l’engagement d’apprentis handicapés (Exp., 23.2).
TESSIN: L’initiative populaire lancée par le PS « Per un fondo per la formazione et il perfezionamento professionale » a abouti. Elle intervient dans le secteur de la formation professionnelle (CdT, 1.7 et 5.7).
VALAIS: Le Grand Conseil a approuvé la loi sur le fonds cantonal en faveur de la formation professionnelle du 17 juin 2005 (BO VS).
VAUD: Les députés ont modifié la loi sur l'orientation scolaire et professionnelle (vd.ch, 1.5).
ZÜRICH: Integrationskurse für fremdsprachige Jugendliche. Der Kanton soll weiterhin Kurse für fremdsprachige Jugendliche zur Hälfte finanzieren. SVP-Fraktion ergreift im Kantonsrat das Behördenreferendum gegen den bewilligten Kredit und erzwingt so eine Abstimmung. In der Volksabstimmung vom 27.11. wird der Kredit mit 58,3% Ja-Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 43,5% (NZZ, 4.4., 28.11.).
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