Année politique Suisse 2005 : Bildung, Kultur und Medien / Bildung und Forschung
 
Mittelschulen
In seiner Antwort auf eine Interpellation Stadler (cvp, UR) erklärte der Bundesrat, es sei noch unklar, ob die verstärkte Individualisierung der neuen gymnasialen Ausbildung zur allgemeinen Hochschulreife führe. Zu beantworten sei diese Frage erst nach der zweiten Evaluationsphase des neuen Maturitätsreglements, welche primär das Wissen der Schülerinnen und Schüler am Ende der gymnasialen Ausbildung betrachte; gemäss der ersten, abgeschlossenen Evaluationsphase beurteilten Lernende, Lehrende und Schulleitungen die Reform aufgrund des grösseren und flexibleren Fächerangebots positiv. Während sich der Anteil von Profilen mit Latein mehr als halbiert habe, optierten mehr Schülerinnen und Schüler für neue Sprachen, Naturwissenschaften und Wirtschaft/Recht; nach PPP (Philosophie, Pädagogik und Psychologie) bestehe gar eine Nachfrage, die das Angebot übersteige [17].
Ende August nahm das interkantonale Gymnasium de la Broye in Payerne (VD) den Unterricht auf, nachdem sich die Kantone Freiburg und Waadt unter anderem bei den Löhnen der Lehrkräfte auf eine Sonderregelung geeinigt hatten [18].
 
[17] AB SR, 2005, S. 612 ff. und Beilagen II, S. 142 ff.; Presse vom 13.1.05; siehe auch das in den Räten noch nicht behandelte Postulat Pfister (svp, SG), das eine stärkere Gewichtung der naturwissenschaftlichen Fächer verlangt (AB NR, 2005, S. 1975 und Beilagen IV, S. 441).
[18] Lib., 29.8.05; LT, 30.8.05; BaZ, 31.8.05; Bund, 2.9.05; vgl. SPJ 2003, S. 263.