Année politique Suisse 2005 : Bildung, Kultur und Medien / Bildung und Forschung / Hochschulen
Im Wintersemester 2004/05 waren an den Schweizer Hochschulen 160 000 Studierende eingeschrieben – rund 7000 mehr als im Vorjahr (+4,7%). Die Zahl der Studierenden an den 13 universitären Hochschulen veränderte sich kaum; sie betrug 111 100. Die Universität Luzern verzeichnete wegen des Ausbaus des Studienangebots in den Sozialwissenschaften und der Eröffnung einer Rechtsfakultät einen Zuwachs um 31%. An den übrigen Universitäten schwankte die Entwicklung zwischen einer Zunahme von 6% in Basel, Bern und im Tessin sowie einer Abnahme von 6% in St. Gallen. Laut BFS nimmt die Bologna-Reform langsam Gestalt an. Die Zahl der Studierenden in den neu geschaffenen Bachelor- und den darauf aufbauenden Master-Studiengängen verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr nahezu. Zurzeit streben an den Universitäten rund 22 000 Personen einen Bachelor, rund 4000 einen Master und 63 000 ein herkömmliches Lizenziat oder ein Diplom an. Die Zahl der Studierenden an den Fachhochschulen nahm im vergangenen Wintersemester im Vergleich zum Vorjahr um 13% auf rund 49 000 zu, was hauptsächlich dem Transfer der Ausbildung der künftigen Vorschul- und Primarlehrkräfte an die Pädagogischen Hochschulen zuzuschreiben ist
[45].
Das Parlament überwies eine von der ehemaligen liberalen Nationalrätin Christine Wirz-von Planta (BS) eingereichte parlamentarische Initiative als Motion. Die nationalrätliche WBK betrachtete die Anwesenheit ausländischer Studierender an Schweizer Hochschulen als wichtig, bereichernd und unterstützungswürdig. Die Kommissionsmehrheit befürwortete deshalb die Zielsetzung des Vorstosses, mittels Bundesbeiträgen die
Finanzierung ausländischer Studierender einheitlich und gerecht zu gestalten. Denn gemäss interkantonaler Universitätsvereinbarung erhalten die Hochschulen Kantonsbeiträge nur für jene ausländische Studierende, die in der Schweiz niedergelassen sind (Bildungsinländer), nicht aber für Studierende, welche sich einzig zu Studienzwecken in der Schweiz aufhalten (Bildungsausländer); der Beitrag des Bundes hängt auch vom Anteil der Bildungsausländer am Gesamttotal ausländischer Studierender ab. Auf Ablehnung stiess hingegen die im Vorstoss verlangte Finanzierung bereits für die Periode 2004-2007; die Kommissionsmehrheit reichte aber eine Motion ein, die diese Finanzierung im Rahmen des neuen Hochschulgesetzes auf die Finanzierungsperiode 2008-2011 neu regeln will – die Kommissionsminderheit wollte sich hingegen darauf verlassen, dass die Regierung das Anliegen im Hinblick auf das künftige Hochschulgesetz prüft und lehnte die Motion ab. Bundesrat Couchepin äusserte ebenfalls Vorbehalte, unterstützte jedoch am Schluss die klare Mehrheit im Rat. Er rechne damit, dass die absehbaren Mehrkosten an einem anderen Ort wieder eingespart würden
[46].
[45] Medienmitteilung des BFS vom 3.5.05;
Bund und
NZZ, 4.5.05.
[46]
AB NR, 2005, S. 922 ff.;
AB SR, 2005, S. 1038; siehe auch die Antworten des BR auf eine Interpellation Reymond (svp, GE) in
AB NR, 2005, Beilagen I, S. 355 f. und eine Interpellation Fetz (sp, BS) in
AB SR, 2005, S. 612 und Beilagen II, S. 157.
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