Année politique Suisse 2005 : Bildung, Kultur und Medien / Kultur, Sprache, Kirchen / Kulturpolitik
Zusammen mit dem Entwurf zum neuen Kulturförderungsgesetz gab der Bundesrat auch die
Revision des Pro Helvetia-Gesetzes in die Vernehmlassung. Hauptziel ist die Modernisierung der Organisationsstrukturen der Stiftung. So soll der überdimensionierte Stiftungsrat von 25-35 Mitgliedern auf 9 Personen verkleinert werden und sich auf die strategische Leitung konzentrieren. Die Geschäftsstelle unter der Führung eines Direktors oder einer Direktorin erhält als operativ leitendes Organ hingegen mehr Handlungsspielraum; sie ist für die Umsetzung der vom Stiftungsrat beschlossenen Strategien verantwortlich und entscheidet über alle Gesuche und stiftungseigenen Vorhaben
[7].
Pro Helvetia zeigte sich mit der neuen Gesetzesvorlage
zufrieden. Sie regle die Strukturen besser und garantiere die Unabhängigkeit der Projekte; der Einfluss der Politik in Personalfragen sei der Preis für das Engagement des Bundes. An ihrer Jahresmedienkonferenz teilte die Stiftung mit, sie habe 24,1 Mio Fr., also 4% mehr an Kulturbeiträgen ausbezahlt als 2004. Die in der letzten Budgetdebatte aufgrund der Hirschhorn-Affäre verordneten Einsparungen von 1 Mio Fr. habe sie je hälftig bei den Betriebskosten und bei der Kulturförderung vorgenommen
[8].
Im Herbst ernannte der Bundesrat den Berner Erziehungsdirektor
Mario Annoni (fdp), der nicht mehr für eine neue Legislaturperiode kandidierte, zum
neuen Präsidenten von Pro Helvetia und Nachfolger von Yvette Jaggi (sp, VD). Annoni ist Mitglied mehrerer Stiftungsräte im Bereich Kultur und tritt sein Amt Anfang 2006 an. Die Kulturschaffenden begrüssten seine Wahl
[9].
[7] Presse vom 11.6.05. Zum Kulturförderungsgesetz siehe oben.
[8] Presse vom 9.4. (Einsparungen) und 22.6.05; vgl.
SPJ 2004, S. 236.
[9] Presse vom 10.10. und 20.10.05.
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