Année politique Suisse 2006 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
Partei der Arbeit (PdA)
Gemeinsam mit Solidarités, den Alternativen Listen und der Jungen Alternative, die alle links von der SP politisieren, gründete die PdA eine
nationale Föderation, die sich selbst als antikapitalistische Bewegung definiert. In der Westschweiz will sie unter dem alten Namen „A gauche toute“, in der Deutschschweiz vielleicht als „Die Linke“ auftreten. Vorgesehen waren gemeinsame Listen bei den eidgenössischen Wahlen 2007 mit dem Ziel, im Nationalrat wieder Fraktionsstärke zu erreichen. Die Verwirklichung dieses Ziels würde sowohl finanzielle Vorteile als auch die Mitarbeit in den parlamentarischen Kommissionen bringen. Ein Grundlagenpapier forderte die Zusammenarbeit der Föderation mit libertären Bewegungen und deren Zeitungen. Auch Volksinitiativen zu den Themen Minimallohn oder eidgenössische Erbschaftssteuer waren geplant
[56].
Ende Januar zog Nationalrat Josef Zisyadis von der Waadt nach Sachseln (OW), um gegen das dort eingeführte
degressive Steuersystem beim Bundesgericht klagen zu können. Zusammen mit drei Obwaldnern brachte Zisyadis tatsächlich die angestrebte Klage vor dem Bundesgericht zustande, worauf er offiziell wieder nach Lausanne zurück zog
[57].
Die PdA beschloss die Nein-Parolen zum Bildungsartikel sowie zu den Ausländer- und Asylgesetzen. Die Partei unterstützte die Kosa-Initiative, die Familienzulagen und das Osthilfegesetz.
Bei den kantonalen Parlamentswahlen im Jura konnte die gemeinsame Liste von Combat socialiste und PdA die drei bisherigen Parlamentssitze halten; einer davon ging an die PdA.
[56]
24h, 13.1.06;
TA, 16.1. und 31.1.06. Zur Lage der PdA in den Kantonen siehe
NZZ, 5.1.06.
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