Année politique Suisse 2007 : Parteien, Verbände und Interessengruppen / Parteien
 
Liberale Partei (LP)
Im Januar hielt die Liberale Partei gemeinsam mit der FDP eine Veranstaltung in Genf ab, an der die beiden Parteien über die Initiative für eine Einheitskrankenkasse diskutierten. Der Präsident der Liberalen, Claude Ruey (VD), plädierte in einer Rede für eine noch engere Zusammenarbeit der beiden Parteien, sprach jedoch nicht von Fusion. Die Atmosphäre zwischen Freisinnigen und Liberalen an der Veranstaltung wurde in der Presse als kühl beschrieben [53].
An einer Delegiertenversammlung in Neuenburg im April diskutierte die LP ihre Wahlplattform. Sie forderte darin unter anderem mehr private Krippenplätze, den Bau eines neuen Kernkraftwerkes und die Abschaffung der direkten Bundessteuer [54].
Anfang Juni präsentierte die LP einen „Pacte libéral pour l’environnement“. Dieser war in die fünf Kapitel Energie, Verkehr, Emissionen, Boden sowie Information gegliedert. Forderungen des Paktes waren unter anderem die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und ein haushälterischer Umgang mit Energie. Neben einer verdichteten Bebauung der urbanen Gebiete verlangten die Liberalen auch eine Rehabilitierung des Bauens in ländlichen Gegenden [55].
Am Wahlkongress der LP in Aigle (VD) im Juni verabschiedeten die Delegierten die Wahlplattform. Der Wahlslogan der LP lautete „Der Freiheit Flügel verleihen“. Für die eidgenössischen Wahlen setzten sich die Liberalen zum Ziel, ihre 2003 verlorenen Sitze zurückzugewinnen [56].
An ihrer Delegiertenversammlung in Neuenburg im September beschlossen die Liberalen einstimmig die Ja-Parole zur Unternehmenssteuerreform II [57].
Nach den Nationalratswahlen, welche den Verlust von 0,3 Prozentpunkten Wähleranteil und eine gleich bleibende Sitzzahl (4) gebracht hatten, kündigte Parteipräsident Ruey (VD) an, dass er eine Fusion mit der FDP anstrebe. Die beiden Parteien sollten sich nach seiner Vorstellung auf nationaler Ebene vereinen, auf kantonaler Ebene jedoch weiterhin getrennt voneinander auftreten. Ruey schlug vor, die fusionierte Partei solle einen neuen Namen erhalten. Die Liberal-demokratische Partei des Kantons Basel-Stadt, die einzige Deutschschweizer Sektion der LPS, erklärte, sie sei mit den Plänen für einen Zusammenschluss von FDP und LP nicht einverstanden [58].
 
[53] LT, 20.1.07.
[54] NZZ, 30.4.07.
[55] NZZ und TG, 2.6.07.
[56] NZZ und 24h, 25.6.07.
[57] Exp., 24.9.07.
[58] TA, 23.10.07.