Année politique Suisse 2007 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Eidgenössische Wahlen
69 Personen wurden neu in die Bundesversammlung gewählt. Die Erneuerungsrate des Parlamentes lag mit 28% leicht höher als 2003. Der Ständerat (16 von 46 Mitgliedern neu gewählt) erneuerte sich stärker als der Nationalrat (53 von 200 Mitgliedern neu gewählt). 24 Personen wurden nicht wieder in die Bundesversammlung gewählt, obwohl sie erneut kandidiert hatten. Am meisten Sitze im neuen Parlament konnte die SVP (69) erreichen. Die SP errang 52 Sitze. Die CVP holte insgesamt 46 Mandate, die FDP deren 43. Die Grünen erreichten 22 Mandate und sind damit die bei weitem stärkste Nichtregierungspartei. Die Bundesratsparteien halten zusammen 210 der 246 Sitze in der Bundesversammlung, dies entspricht etwa 85%, im Vergleich zu 2003 (88,2%) ist der Anteil der Bundesratsparteien leicht gesunken.
Alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier ausser Waber (edu, BE)
[55] gehörten zum Ende des Jahres einer
Fraktion an. Vor den Wahlen waren fünf Nationalräte fraktionslos gewesen. Die Freisinnigen und die Liberalen schlossen sich zu einer Fraktion mit insgesamt 47 Personen zusammen. CVP, EVP und Grünliberale bildeten eine gemeinsame Fraktion mit 52 Mitgliedern. Der Fraktion der SVP (70 Mitglieder) schloss sich Lega-Vertreter Attilio Bignasca (TI) an. Hugo Fasel (csp, FR) und Josef Zisyadis (pda, VD) wurden in die Fraktion der Grünen aufgenommen (24 Mitglieder).
Der
Frauenanteil im Nationalrat betrug nach den Wahlen 29,5%
[56] (2003: 25%), im Ständerat 21,7% (2003: 23,9%). Während die Frauen insgesamt ein besseres Ergebnis als 2003 erzielten, erreichten sie nicht in allen Parteien ihre Ziele gleich gut: So gab es für die FDP-Frauen statt der angestrebten zehn Sitze im Nationalrat nur deren sechs, was einem Anteil von 19,4% an den FDP-Mandaten insgesamt entspricht. Bei der CVP waren 12 von 31 Gewählten Frauen, also 38,7%. Der Frauenanteil in der SP-Delgation sank auf 41,9%, da viele der abgewählten SP-Parlamentarier Frauen waren. Bei den Grünen konnten die Frauen genau die Hälfte der Nationalratsmandate erringen. Die SVP-Frauen verdreifachten ihre Sitzzahl im Nationalrat zwar beinahe, sind aber mit acht Nationalrätinnen (12,9% der gewählten SVP-Vertreter) immer noch schwach vertreten
[57].
Der jüngste Nationalrat, Lukas Reimann (svp, SG), ist 25-jährig. Sechs unter 30-Jährige wurden in den Nationalrat gewählt. Der älteste Nationalrat ist Jacques Neirynck (cvp, VD) mit 76 Jahren. Das Durchschnittsalter der Nationalrätinnen und Nationalräte betrug unmittelbar nach den Wahlen
51,3 Jahre [58].
Die Gruppe der
Unternehmer im Nationalrat wuchs: 44 Nationalratssitze (+10) sind dieser Berufsgruppe zuzuordnen. Auch die Juristen sind besser vertreten, sie halten 41 Sitze (+10). Die Landwirte konnten mit 24 Sitzen (+1) ihre gute Vertretung halten. Abgenommen hat demgegenüber die Anzahl Lehrer und Wissenschaftler im Nationalrat
[59].
[55] Waber (edu, BE) schloss sich nach den Wahlen der SVP-Fraktion an, trat aber am 18.12.07 wieder aus dieser aus.
[56] Frauenanteil unmittelbar nach den Wahlen.
[57]
AZ,
BaZ und
NZZ, 23.10.07.
[59]
LT, 24. und 25.10.07.
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