Année politique Suisse 2008 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 4. INFRASTRUKTUR – INFRASTRUCTURE
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Bodenrecht, Bauordnung, Raumplanung –
Droit foncier, règlements de construction, aménagement du territoire
AARGAU: 1) Revision des Gesetzes über die Grundbuchabgaben. Vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 26.11.; vgl. SPJ 2007, S. 311).  – 2) Teilrevision des Baugesetzes. Der Kanton wird verpflichtet, die Abstimmung von Siedlung und Verkehr zu verbessern. Dies soll durch Gestaltung des Verkehrsflusses in Strassennetzen und durch gute Angebote des öffentlichen Verkehrs erreicht werden. Bei Bauten mit intensivem Publikumsverkehr muss künftig ein Anschluss an den öffentlichen Verkehr bestehen. Bei der Einzonung von Grundstücken ins Bauland wird neu 30% des Mehrwerts abgeschöpft. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (AZ, 20.8., 27.8.).
APPENZELL INNERRHODEN: 1) Totalrevision des Baugesetzes. Die in der Regierungsvorlage vorgesehene Mehrwertabschöpfung von 30% wird abgelehnt. Die Innerrhodner Besonderheit der Popularbeschwerde (Baurekursrecht für alle Kantonseinwohner auch ohne persönliche Betroffenheit) bleibt bestehen. Als Abschreckung gegen einen Missbrauch dürfen die Gemeinden künftig aber von den Beschwerdeführern Verfahrenskosten von bis zu 3000 Fr. einfordern. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (SGT, 21.10.; www.ai.ch).  – 2) Einzelinitiative zur Abschaffung der Popularbeschwerde (Baurekursrecht für alle Kantonseinwohner auch ohne persönliche Betroffenheit). Die Initiative wird vom Architekten Kurt Breitenmoser lanciert (http://appenzell24.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Änderung des Gesetzes über die Enteignung sowie des Raumplanungs- und Baugesetzes. Erweiterung des Gemeindebeschwerderechts im verwaltungsgerichtlichen Verfahren und Vereinheitlichung des Rechtsweges im Erschliessungsabgabewesen. Vom Landrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.bl.ch).  – 2) Revision des Baugesetzes. Läden in Gewerbe- und Industriezonen dürfen künftig ohne Quartierplanung nicht mehr als 500 Quadratmeter Fläche aufweisen. In Wohn- und Geschäfts- sowie in Verkehrs- und Zentrumzonen sind Ladengeschäfte für Güter des täglichen Bedarfs von bis zu 1000 Quadratmeter erlaubt. Vom Landrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (BaZ, 26.9., 17.10.).
BASEL-STADT: Volksinitiative zur Eindämmung des Antennen-Wildwuchses. Der Grosse Rat erklärt das Volksbegehren für rechtlich zulässig und überweist es dem Regierungsrat zur Berichterstattung (www.bs.ch; vgl. SPJ 2007, S. 311).
BERN: Teilrevision des Bau- und des Koordinationsgesetzes. Das Verfahren für Grossprojekte, die im übergeordneten Interesse des Kantons liegen (grosse Infrastrukturanlagen, Wohnüberbauungen oder Einkaufszentren) wird beschleunigt. Die Selbstdeklaration erhält ein grösseres Gewicht und die staatliche Baukontrolle beschränkt sich nur noch auf Stichproben. Schliesslich wird das Verbandsbeschwerderecht für lokale Organisationen leicht eingeschränkt. Vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (Bund, 20.11.).
FRIBOURG : 1) Les députés ont accepté d’entrer en matière sur le projet de révision de la loi sur l’aménagement du territoire et des constructions. Cette révision vise notamment une meilleure maîtrise des zones constructibles et une gestion du sol plus respectueuse de l’environnement et du développement durable. Les débats ont principalement porté sur le caractère obligatoire ou facultatif des plans d’aménagement régional et sur l’autorité compétente pour adopter les plans directeurs communaux. La majorité bourgeoise a privilégié des plans régionaux facultatifs et le maintien de la compétence des conseils communaux. Un droit de recours des organisations cantonales a été introduit de justesse à la faveur d’une coalition de la gauche et du centre. Les députés ont également défini les associations ayant qualité pour faire opposition à des plans. En première lecture, les députés ont amendé le projet du Conseil d’Etat. Ils se sont notamment prononcés en faveur de la nécessité d’obtenir une autorisation d’exploitation (en plus du permis de construire) pour les décharges de plus de 20 000 m2. Au vote final, les députés ont adopté la loi par 62 voix contre 20, la droite imposant d’ailleurs ses principales vues à la gauche (Lib., 3.9, 3, 8.10, 7 et 14.11). – 2) Les députés ont approuvé une modification de la loi sur la mensuration officielle, afin de tenir compte de la réforme de la péréquation financière et de la répartition des tâches entre la Confédération et les cantons (Lib., 18.6).
NIDWALDEN: Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht. Vom Landrat in 2. Lesung verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 28.9. mit einem Nein-Stimmenanteil von 55% abgelehnt; Stimmbeteiligung: 44,6% (www.nw.ch; vgl. SPJ 2007, S. 311).