Année politique Suisse 2008 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen / Ersatzwahlen
Die Ausgangslage für die nach der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf (svp) in den Bundesrat nötig gewordene Ersatzwahl im Kanton Graubünden war klar. Barbara Janom Steiner, Präsidentin der kantonalen SVP, trat an. Es gab keine weiteren Kandidaturen innerhalb der SVP und die anderen Parteien verzichteten darauf, die SVP herauszufordern. Der einzige Gegenkandidat zu Janom Steiner war Willy Tochtermann (parteilos). SP und Grüne riefen dazu auf, leere Stimmzettel einzuwerfen. Eine besondere Situation ergab sich dadurch, dass Widmer-Schlumpf nach ihrer Wahl in den Bundesrat anstelle von Christoph Blocher von der nationalen SVP zum Parteiaustritt aufgefordert worden war. Die Bündner SVP wurde unter Druck gesetzt, Widmer-Schlumpf andernfalls aus der Partei auszuschliessen. Aus diesem Konflikt entstand später die neue BDP, der neben Widmer-Schlumpf auch Janom Steiner beitreten sollte. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 15,7% wurde
Janom Steiner gewählt. Sie erhielt 12 947 Stimmen. 5751 Stimmzettel waren leer, 1634 Stimmen gingen an Vereinzelte (darunter Tochtermann, der nicht separat aufgeführt wurde)
[19].
[19] Wahl vom 30.3.08: Presse vom 31.3.08. Wahlkampf:
BüZ, 4.1., 11.1., 21.1. und 18.3.08;
AZ, 12.1.08;
NZZ, 26.1.08;
TA, 27.3.08.