Année politique Suisse 2009 :   / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
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Behörden- und Verwaltungsorganisation –
Organisation des autorités et de l’administration
AARGAU: 1) Änderung des Verantwortlichkeitsgesetzes. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet. Die erforderliche Verfassungsänderung wird in der Volksabstimmung vom 27.9. mit 68,5% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 34,4% (AZ, 25.3., 28.9.; www.ag.ch; vgl. SPJ 2008, S. 274).  – 2) Änderung des Geschäftsverkehrsgesetzes. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 26.2.; vgl. SPJ 2008, S. 274).
BASEL-LANDSCHAFT: Änderung des Personalgesetzes. Mit der Revision wird die Altersgrenze von 70 Jahren für Mitglieder ausserparlamentarischer Kommissionen sowie für nebenamtliche Richterinnen und Richter aufgehoben. Die Vorlage wird vom Landrat in 1. Lesung verabschiedet (BaZ, 11.9.; www.bl.ch).
BASEL-STADT: Änderung des Personalgesetzes. Mit der Revision wird die Entwicklung und Realisierung von zeitgemässen Organisationsstrukturen sowie von teamorientierten Führungsmodellen und flexiblen Arbeitszeitregelungen auf allen hierarchischen Stufen ermöglicht. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet; eine 2. Lesung findet nicht statt (www.bs.ch).
BERN: 1) Änderung des Gesetzes über die Organisation des Regierungsrats und der Verwaltung. Ziel der Revision bildet die Erhöhung der Transparenz bei Nebenbeschäftigungen von Regierungsräten. U.a. müssen diese ihre Nebenbeschäftigungen künftig offen legen und behördlich genehmigen lassen. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet; eine 2. Lesung findet nicht statt (Bund, 8.4.).  – 2) Änderung des Gesetzes über den Grossen Rat. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (www.be.ch; vgl. SPJ 2008, S. 274 f.).
FRIBOURG : 1) Le parlement cantonal a modifié la loi sur le Grand Conseil. Les messages accompagnant les projets du Conseil d’Etat devront dorénavant comporter un chapitre sur les effets de ces projets sur le développement durable. La fonction de membre de la Commission de justice du Grand Conseil est désormais incompatible avec celle de membre du Conseil de la magistrature. Les députés ont en outre apporté des modifications mineures aux règles concernant les débats parlementaires (Lib., 9.9). – 2) Les députés ont adopté à l’unanimité une modification de la loi sur l’élection et la surveillance des juges visant à autoriser la réélection collective par le Grand Conseil des juges dont la fonction n’a pas été mise au concours. Cette simplification du système d’élection, de l’avis général excessivement complexe et lourd, est censée permettre un allégement sensible de la charge du parlement en ce domaine (Lib., 24.3 et 25.3). – 3) Le Grand Conseil a adopté le projet de loi sur l’information et l’accès aux documents (LInf) concrétisant le principe de transparence inscrit dans la Constitution cantonale. Les débats ont principalement porté sur la publicité des documents préparatoires des décisions des exécutifs cantonal et communaux, ainsi que sur l’accessibilité des documents produits ou reçus par les autorités avant l’entrée en vigueur de la LInf. Sur ces deux questions, les députés ont suivi le Conseil d’Etat. Par 49 voix contre 39, ils ont jugé que, pour garantir la sérénité de la prise de décision, les documents préparatoires ne seraient accessibles qu’après la décision. Par 45 voix contre 41, ils ont exclu l’application rétroactive de la loi. Ces deux décisions ont été confirmées en deuxième lecture (Lib., 15.6-17.6 et 10.9).
GENEVE : 1) Les députés ont adopté la modification de la Constitution cantonale visant à abandonner le jury populaire, institution pourtant vieille de deux siècles. En votation populaire, les citoyens ont approuvé cette modification constitutionnelle par 64,2% des voix (participation : 40,5%) (LT, 24.1; ge.ch). – 2) Les députés ont adopté la loi sur l’organisation du futur Ministère public du canton. Le procureur général aura la compétence d’organiser le Ministère public, mais devra consulter l’assemblée plénière. Il n’aura toutefois pas la compétence de désigner lui-même les 3 à 5 premiers procureurs, qui reviendra à un collège composé du procureur général, du vice-président de la Cour de justice, du président du Tribunal pénal, ainsi que de deux procureurs élus par la plénière du Ministère public (LT, 10.10).
JURA : Les députés ont adopté en première lecture la nouvelle loi sur le contrôle des habitants, qui répond à un souci d’harmonisation dans la tenue du registre des habitants sur tout le territoire cantonal. En deuxième lecture, les députés ont confirmé leur décision (QJ, 29.1 et 19.2).
LUZERN: 1) Änderung des Personalgesetzes. Mit der Revision dürfen Gemeinderäte sowie die obersten Verwaltungsorgane in Gemeindeverbänden und anderen Gemeinwesen nach Erreichen des Pensionsalters von 65 Jahren weiter beschäftigt werden. Erlaubt sind auch Neuanstellungen bis zum 68. Altersjahr. Die Gemeinden können die Altersgrenzen für ihre Angestellten weiterhin abweichend von der kantonalen Regelung festsetzen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (NLZ, 10.3., 7.4.).  – 2) Änderung des Haftungsgesetzes. Mit der Revision werden die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um Private und Organisationen, die bei der Erfüllung staatlicher Aufgaben Schäden verursachen, zur Verantwortung zu ziehen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (NLZ, 15.9., 3.11.).
NEUCHATEL : Le Grand Conseil s’est saisi d’un projet de réforme du Grand Conseil. Après un report dû à de profonds désaccords concernant l’augmentation des indemnités parlementaires et l’organisation des sessions, les députés ont finalement refusé le projet de loi modifiant la loi d’organisation du Grand Conseil. Malgré le soutien des groupes socialiste et libéral-radical, le projet n’a recueilli que 60 voix contre 41, au lieu des 69 voix nécessaires pour atteindre la majorité qualifiée de 3/5 (Exp., 30.9, 1.10 et 4.11).
NIDWALDEN: Änderung des Personalgesetzes. Mit der Revision beschliesst der Landrat nur noch über die Anpassung der Gesamtlohnsumme, während die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel für generelle und leistungsbezogene Lohnanpassungen in die Kompetenz des Regierungsrats fällt. Die Vorlage wird vom Landrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.nw.ch).
OBWALDEN: Nachtrag zum Kantonsratsgesetz. Mit der Revision werden hauptsächlich Wahl und Aufgaben des Ratssekretariats neu geregelt. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.ow.ch).
SANKT GALLEN: Einführungsgesetz zur eidgenössischen Lebensmittelgesetzgebung. Die Anpassung wurde aufgrund der Strukturreform in der Kantonsverwaltung erforderlich, in deren Rahmen das Amt für Lebensmittelkontrolle und das Veterinäramt im Amt für Verbraucherschutz zusammengeführt wurden. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 3.6.; www.sg.ch).
SCHAFFHAUSEN: Gesetz zur wirkungsorientierten Verwaltungsführung. Mit dem Erlass werden die Managementgrundsätze, die vor rund zwölf Jahren in einzelnen Dienststellen versuchsweise eingeführt wurden, dauerhaft beibehalten und gesetzlich verankert. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet. Da die Vierfünftelmehrheit nicht erreicht wird, untersteht das Gesetz der obligatorischen Volksabstimmung (SN, 18.8.).
SCHWYZ: Gesetz über das E-Government. Mit dem Erlass werden die Aufgaben- und Lastenverteilung sowie die Zusammenarbeit zwischen Kanton, Bezirken und Gemeinden zur Sicherstellung funktionsfähiger E-Governmentlösungen geregelt. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet und in der Volksabstimmung vom 27.9. mit 64,9% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 36,8% (NLZ, 28.9.; www.sz.ch).
URI: Änderung der Nebenamtsverordnung. Mit der Revision werden die Entschädigungen für Regierungsräte und Kantonsparlamentarier erhöht. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet (www.ur.ch).
ZUG: 1) Änderung des Gesetzes über die nebenamtlichen Behördenmitglieder. Mit der Revision werden die gesetzlichen Grundlagen für die Mitfinanzierung der Weiterbildungen von nebenamtlichen Behördenmitgliedern geschaffen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch).  – 2) Änderung des Gesetzes über die Organisation der Staatsverwaltung und der Geschäftsordnung des Kantonsrats. Mit der Revision erfolgt die Stellvertretung der Landschreiberin oder des Landschreibers im Rahmen eines Kooperationsmodells. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch).  – 3) Änderung des Organisationsgesetzes. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 275).  – 4) Änderung des Gesetzes über die Rechtsstellung der Mitglieder des Regierungsrats. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet (www.zg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 275 f.).
ZÜRICH: Volksinitiative „Schluss mit goldenen Fallschirmen für Regierungsräte“. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats sieht ein abgestuftes Entschädigungsmodell vor: Je nach Lebensalter, Amtsjahren und Freiwilligkeit des Rücktritts soll die Entschädigung zwischen minimal einem Monatslohn und maximal 36 Monatslöhnen betragen. Der Kantonsrat empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung und heisst den Gegenvorschlag des Regierungsrats gut. Daraufhin zieht die JSVP das Volksbegehren zurück (NZZ, 10.2., 10.3.; vgl. SPJ 2008, S. 276).