Année politique Suisse 2009 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 1. GRUNDLAGEN DER STAATSORDNUNG – ELEMENTS DU SYSTEME POLITIQUE
AARGAU: 1) Gemeindereform. Die Änderungen werden vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet; das Behördenreferendum der SVP kommt zustande. In der Volksabstimmung vom 27.9. werden sämtliche Vorlagen abgelehnt: Die Verfassungsänderung zur Schaffung einer Rechtsgrundlage für die Anordnung von Gemeindezusammenschlüssen durch den Grossen Rat mit einem Nein-Stimmenanteil von 51,2%, die Änderung des Gemeindegesetzes zur Schaffung einer Rechtsgrundlage für die Anordnung von Gemeindezusammenschlüssen durch den Grossen Rat mit einem Nein-Stimmenanteil von 52,6%, die Änderung des Gesetzes über den Finanz- und Lastenausgleich (Abschaffung der Anrechnung eines Grundbedarfs im Finanzausgleich) mit einem Nein-Stimmenanteil von 51,2% und die Änderung des Gemeindegesetzes zur Unterstützung von Gemeindezusammenschlüssen mit einem Nein-Stimmenanteil von 50,2%; Stimmbeteiligung: 34,6% (AZ, 18.3.; vgl. SPJ 2008, S. 277).
– 2) Zweites Paket der Gemeindereform. Mit der Vorlage wird u.a. für alle Gemeindeverbände das Initiativ- und Referendumsrecht eingeführt. Eine weitere Neuerung ist bei der Zuteilung der Gemeinden zu den Bezirken vorgesehen, sie erfolgt nicht mehr auf Gesetzes-, sondern auf Verordnungsebene. Die Änderungen werden vom Grossen Rat in 1. Lesung verabschiedet (AZ, 11.11.). – 3) Änderung des Gesetzes über die Bezirks- und Kreiseinteilung. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 26.2.; vgl. SPJ 2008, S. 277).
FRIBOURG : 1) Le Grand Conseil a révisé la loi sur les communes pour l’adapter à la nouvelle Constitution cantonale (Lib., 12.2). – 2) Les députés ont adopté sans modification et sans opposition une loi sur les conventions intercantonales. Cette nouvelle loi oblige le Conseil d’Etat à informer le Grand Conseil à chaque étape des négociations et accorde au législatif la possibilité de modifier les accords négociés par l’exécutif (Lib., 12.9).
LUZERN: 1) Gemeindegesetz. In der Volksabstimmung vom 8.2. wird die Vorlage mit 79,1% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 48,3% (NLZ, 9.2.; vgl. SPJ 2008, S. 270).
– 2) Volksinitiative zu den Gemeindefusionen. Aufgrund der klaren Annahme des Gemeindegesetzes (vgl. oben) stellt der Verein „gegen Gross Luzern“ die Unterschriftensammlung ein (NLZ, 18.3.; vgl. SPJ 2008, S. 277).
– 3) Gesetzesänderung zur Aufhebung der Realkooperationsgemeinde Richensee. Die Aufgaben der Kooperationsgemeinde werden von einer Stiftung übernommen. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (NLZ, 7.4.; ).
www.lu.ch
NEUCHATEL : Le Grand Conseil a adopté la loi mettant en œuvre la nouvelle législation fédérale en matière de politique régionale, ainsi qu’un crédit de 14 millions de francs pour le soutien de projets (Exp., 25.6).
SANKT GALLEN: 1) Gemeindegesetz. Der neue Erlass wird vom Kantonsrat in 2. Lesung verabschiedet und in der Volksabstimmung vom 17.5. mit 82% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 31,4% (SGT, 18.2., 18.5.; ; vgl. SPJ 2008, S. 277).
www.sg.ch
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2) Nachtrag zum Gemeindegesetz. Mit der Revision wird auf einen besonderen Nachweis der Fachkunde von Mitgliedern der kommunalen Geschäftsprüfungskommissionen verzichtet. Die Vorlage wird vom Kantonsrat verabschiedet (SGT, 17.2., 18.2.).
THURGAU: Neue Bezirkseinteilung (Verfassungsänderung). Der Kanton besteht künftig nur noch aus fünf Verwaltungs- und Gerichtskreisen, nämlich den Bezirken Arbon, Frauenfeld, Kreuzlingen, Münchwilen und Weinfelden. Die Gemeinden der aufgegebenen Bezirke Diessenhofen, Steckborn und Bischofszell werden den fünf übrigen Bezirken zugeteilt. Die Vorlage wird vom Grossen Rat verabschiedet und in der Volksabstimmung vom 29.11. mit 61,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 49,9% (NZZ, 18.6.; SGT, 30.11.).
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