Année politique Suisse 2009 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 5. SOZIALPOLITIK – POLITIQUE SOCIALE
AARGAU: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 2. Lesung verabschiedet (AZ, 21.1.; vgl. SPJ 2008, S. 292).
APPENZELL INNERRHODEN: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Vorlage wird die Pflegefinanzierung neu geregelt. Die Änderungen werden vom Grossen Rat zuhanden der Landsgemeinde verabschiedet (www.ai.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“. In der 2. Lesung empfiehlt der Landrat das Volksbegehren zur Annahme und lehnt es ab, den Stimmberechtigten einen Gegenvorschlag zu unterbreiten. In der 1. Lesung hat er noch einen Gegenvorschlag der Regierung unterstützt, welcher bediente Fumoirs zulassen wollte und auf Antrag von FDP und SVP dahingehend geändert worden ist, dass das Rauchverbot in Restaurants mit einer Gesamtfläche vom max. 80 Quadratmetern nicht gegolten hätte. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird die Volksinitiative mit 64,8% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 42% (BaZ, 19.1., 30.1., 13.3., 18.5.; vgl. SPJ 2008, S. 292).
FRIBOURG : Les députés se sont saisis d’un projet de modification de la loi sur la santé visant à renforcer le rôle de la commission de planification sanitaire. Sur proposition de la commission chargée d’étudier cet objet, les députés ont décidé, par 65 voix contre 26, d’énumérer exhaustivement et précisément les tâches confiées à cet organe du Grand Conseil (définition des missions des institutions de santé et des normes déterminant les besoins en lits, proposition de transformation des hôpitaux et évaluation quadriennale de la planification). Le plénum a en outre approuvé un nouvel article autorisant les médecins à rompre le secret professionnel pour dénoncer à la justice ou à la police des cas suspects de violences domestiques. En deuxième lecture, la loi ainsi modifiée a été adoptée sans opposition (Lib., 5,8 et 9.5).
GENEVE : Par 65 voix contre 18 et 8 abstentions, les députés ont finalement décidé d’assouplir le projet de loi du Conseil d’Etat contre la fumée dans les lieux publics (loi sur la fumée passive) concrétisant la décision populaire de l’année précédente, en tolérant les fumoirs dans les bistrots. Considérant que cette loi était anticonstitutionnelle, les initiants (milieux antitabac) ont décidé de recourir au Tribunal fédéral. La Société des cafetiers et les Dissidents de Genève ont pour leur part lancé le référendum à l’encontre de la loi, la jugeant trop stricte et plaidant pour l’application de la loi fédérale sur la fumée passive, plus permissive. Le référendum a abouti début mars. Lors de la votation du 27 septembre, les citoyens ont accepté par 81,7% des voix (participation : 50,0%) la loi sur l’interdiction de fumer dans les lieux publics (TG, 23.1, 6.2, 26.2, 12.3, 5.5; LT, 8.4; ge.ch; cf. APS 2008, p. 293).
GLARUS: Änderung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über das Gesundheitswesen. Mit der Revision wird ein Gesundheitsleitbild verankert, das den Kanton verpflichtet, sich für Prävention und Gesundheitsförderung zu engagieren. Ausserdem werden die Kooperationsmöglichkeiten sowie die Autonomie des Kantonsspitals erhöht. Die Vorlage wird an der Landsgemeinde vom 3.5. gutgeheissen (www.gl.ch).
LUZERN: Volkinitiative „Ja zur Luzerner Naturheilkunde“. Die Initianten fordern, dass der Kanton für die drei Methoden Homöopathie, traditionelle westliche Naturheilkunde und traditionelle chinesische Medizin eine Bewilligungspflicht für die Berufsausübung einführt. Bis die eidgenössischen Diplome für Naturheilkunde vorliegen, sollen nur Personen zugelassen werden, welche im Erfahrungsmedizinischen Register (EMR) eingetragen sind. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats sieht vor, dass sich die Therapeuten bis zum Vorliegen der eidgenössischen Diplome beim Kanton registrieren müssen. Dieser führt als Orientierungshilfe für die Patienten ein öffentliches Register, das darüber Auskunft gibt, welche Therapeuten vom EMR zertifiziert sind. Der Kantonsrat empfiehlt das Volksbegehren zur Ablehnung und heisst den Gegenvorschlag gut (NLZ, 7.4., 15.9., 3.11.).
SANKT GALLEN: 1) Gesetz über ein Zentrum für Labormedizin. Die Vorlage wird vom Kantonsrat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 1.12.; www.sg.ch).
– 2) Volksinitiative „Schutz vor dem Passivrauchen für alle“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Kantonsrat empfiehlt es zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird es mit einem Nein-Stimmenanteil von 56,8% verworfen; Stimmbeteiligung: 42,4% (SGT, 18.3., 4.6., 28.9.; www.sg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
– 3) Volksinitiative „freiheitliches Rauchergesetz für den Kanton Sankt Gallen“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Kantonsrat empfiehlt es zur Ablehnung. In der Volksabstimmung vom 27.9. wird es mit einem Nein-Stimmenanteil von 56,8% verworfen; Stimmbeteiligung: 42,4% (SGT, 18.3., 4.6., 28.9.; www.sg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
SOLOTHURN: Volksinitiative „für ein liberales Gesundheitsgesetz und ein vernünftiges Rauchverbot“. Die Initianten fordern, dass die Wirte ihre Lokale entweder als Nichtraucher- oder als Raucherbetrieb deklarieren dürfen. Das von der Interessensgemeinschaft „für Freiheit in Kultur und Wirtschaft“ lancierte Volksbegehren wird eingereicht (SZ, 5.3., 11.6., 16.7.; www.so.ch).
THURGAU: 1) Volksinitiative für einen Rechtsanspruch auf „Palliative Care“. Das Volksbegehren wird eingereicht; der Grosse Rat empfiehlt es zur Annahme (SGT, 26.3.; www.tg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
– 2) Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Revision erhalten Ärztinnen und Ärzte die Befugnis, bei todkranken, nicht mehr urteilsfähigen Patienten passive Sterbehilfe zu leisten. Die Vorlage wird vom Grossen Rat in 1. und 2. Lesung verabschiedet (SGT, 10.9.; www.tg.ch).
– 3) Volksinitiative „Schutz vor Passivrauchen“. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird das Volksbegehren mit einem Nein-Stimmenanteil von 54,8% abgelehnt und der Gegenvorschlag mit 55,2% der Stimmen angenommen; Stimmbeteiligung: 41,8% (SGT, 18.5.; www.tg.ch; vgl. SPJ 2008, S. 293).
URI: Änderung des Gesundheitsgesetzes. Mit der Revision wird die Bestimmung, welche in den Gaststätten sog. Raucherzimmer zulässt, gestrichen. Es gilt stattdessen eine Regelung, die den Wirten kleiner Restaurants erlaubt, ihre Betriebe als Raucherlokale zu führen. Die Vorlage wird vom Landrat verabschiedet. In der Volksabstimmung vom 17.5. wird sie mit einem Nein-Stimmenanteil von 52,2% abgelehnt; Stimmbeteiligung: 40,8% (NLZ, 12.2., 18.5.; www.ur.ch).
VAUD : 1) L’association Exit Vaud a récolté le nombre de signatures nécessaires pour son initiative visant à légaliser l’assistance au suicide dans les établissements médico-sociaux (EMS) vaudois (24h, 15.1). – 2) Les députés ont adopté le projet de loi du Conseil d’Etat, qui permettra de mettre en œuvre la volonté populaire, exprimée en novembre 2008, de bannir la fumée des lieux publics. Quelques exceptions à cette interdiction ont toutefois été prévues pour les chambres d’hôtel, ainsi que des lieux de soins ou de détention (prison, home, etc.). Les bars, restaurants et boîtes de nuit pourront également proposer des fumoirs fermés, ventilés et sans service (24h, 10.6).
ZÜRICH: Volksinitiativen „Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich“ und „Stopp der Suizidhilfe!“. Mit dem ersten Volksbegehren fordern die Initianten rechtliche Bestimmungen, die jegliche Beihilfe zum Selbstmord an Personen ohne mindestens einjährigem Wohnsitz im Kanton unter Strafe stellen. Mit dem Zweiten verlangen sie, dass der Kanton Zürich beim Bund eine Standesinitiative für die Strafbarkeit der Suizidhilfe einreicht. Die Volksbegehren kommen zustande. Der Regierungsrat empfiehlt dem Kantonsrat, die Volksinitiative „Nein zum Sterbetourismus im Kanton Zürich“ für ungültig zu erklären, weil das Strafgesetz des Bundes abschliessend regelt, unter welchen Voraussetzungen Sterbehilfe zulässig ist (NZZ, 26.5., 8.8., 9.10.).
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