Année politique Suisse 2010 : Grundlagen der Staatsordnung / Wahlen
 
Wahlen in kantonale Regierungen
In acht Kantonen (AI, BE, GL, GR, JU, NW, OW, ZG) standen 2010 Gesamterneuerungswahlen an. In drei Kantonen kam es zu Sitzveränderungen: In Nidwalden und in Zug war aufgrund eines Sitzgewinns der SVP auf Kosten der Grünen (NW) bzw. der Alternativen Liste (ZG) ein Rechtsrutsch zu verzeichnen. Im Kanton Jura konnte die SP den Sitz der CSP erobern. Folglich wurde die bürgerliche Mehrheit dort nicht geknackt, aber auch der Angriff der SVP hatte keinen Erfolg. Die BDP konnte ihre aufgrund der Abspaltung von der SVP erhaltenen Sitze in den Kantonen Bern, Glarus und Graubünden verteidigen. In diesen drei Kantonen blieb die Sitzverteilung gleich. So hat sowohl die rot-grüne Mehrheit in der Berner Kantonsregierung als auch die bürgerliche Mehrheit in Glarus und Graubünden Bestand. Schliesslich blieb auch in Obwalden und in Appenzell Innerrhoden die parteipolitische Zusammensetzung der Regierung unverändert. Auch in Obwalden scheiterte ein Angriff der SVP. Im Kanton Appenzell Innerrhoden kam es lediglich zu einem CVP-internen Austausch. Mit Antonia Fässler (cvp) wurde zum zweiten Mal (nach Ruth Metzler) in der Innerrhoder Geschichte eine Frau in die Regierung gewählt. In Bern und Glarus schaffte es mit Beatrice Simon (bdp, BE) und Christine Bickel-Vetsch (sp, GL) jeweils eine zweite Frau in die Regierung. Während in den Kantonen Jura, Obwalden, Graubünden und Zug der Sitz der jeweils einzigen Regierungsrätin bestätigt wurde, schaffte es in Nidwalden nur noch eine Frau in die Regierung.
Von den gesamtschweizerisch 156 Sitzen waren Ende 2010 total 35 in Frauenhänden (22.4%), was im Vergleich mit 2009 einen leichten Anstieg bedeutet (21.2%).