Année politique Suisse 2012 : / Die Gesetzgebung in den Kantonen / 2. ÖFFENTLICHE FINANZEN – FINANCES PUBLIQUES
AARGAU: Der Grosse Rat beschliesst eine Änderung des Gesetzes über wirkungsorientierte Steuerung von Aufgaben und Finanzen. Hauptziele sind eine Verbesserung und Vereinfachung der Steuerungen von Aufgaben und Finanzen, die Anpassung der Rechnungslegung des Kantons an die Empfehlungen des harmonisierten Rechnungsmodells für Kanton und Gemeinden sowie die Anpassung des Kreditrechts an diese Empfehlungen (AZ, 6.6.).
APPENZELL AUSSERRHODEN: Die Stimmbevölkerung wird am 25.11. zu den Änderungen im Finanzhaushaltsgesetz (FHG) befragt. Der Kantonsrat hat das Gesetz überarbeitet, nachdem die Konferenz der Finanzdirektoren ein verbessertes Modell zur Rechnungslegung von Kantonen und Gemeinden ausgearbeitet hatte (HRM2). Dieses Modell will die Legislative auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden nutzen, um die Rechnungslegung transparenter und vergleichbarer zu machen. Gegen die Revision wird mit 443 gültigen Unterschriften das Referendum ergriffen. Die Gegner der Revision argumentieren unter anderem, dass es das Gesetz nicht brauche und dass die neuen Rechnungslegungsstandards „grosse Teile“ der Akteure in Kanton und Gemeinden „überfordere“. Die Vorlage wird mit 7 694 zu 3 096 Stimmen (71,3%) klar angenommen. Die Stimmbeteiligung beträgt 30,3% (www.ar.ch).
BASEL-LANDSCHAFT: 1) Am 17.6. lehnt das Baselbieter Stimmvolk das Gesetz über die Entlastung des Finanzhaushaltes bis 2014 mit einem Nein-Anteil von 58,6% ab (Stimmbeteiligung: 38%). Das Entlastungsrahmengesetz hätte mit sieben Massnahmen zu finanziellen Entlastungen im Umfang von CHF 26 Mio. führen sollen (BaZ, 18.6. und 16.8.; www.baselland.ch). –
2) Der Landrat stimmt in zweiter Lesung einer Änderung des kantonalen Finanzhaushaltsgesetzes zu, mit welcher Beiträge an Infrastrukturprojekte in die Investitionsrechnung aufgenommen und nicht wie bisher der Erfolgsrechnung unterstehen sollen. Damit soll die laufende Rechnung weniger belastet werden (BaZ, 21.9. und 2.11.). –
3) Im Dezember verabschiedet der Landrat unter Opposition der SVP den Finanzplan 2013-2016. Mit Ausnahme der SVP stimmen auch alle Parteien dem Voranschlag 2013 zu. Der dort vorgesehene Fehlbetrag von CHF 28 Mio. fällt um einiges tiefer aus als erwartet. Grund dafür sind zusätzliche Steuererträge, ein ausserordentlicher Ertrag für die Veräusserung des Universitäts-Kinderspitals beider Basel sowie der oben beschriebene Praxiswechsel in der Buchhaltung (BaZ, 27.9. und 12.-14.12.).
BASEL-STADT: Das Budget 2013 sieht einen Überschuss von CHF 7.7 Mio. vor. Der Grosse Rat genehmigt den Voranschlag mit 79 zu 10 Stimmen (BaZ, 20.12.).
FRIBOURG: Le Grand Conseil a approuvé à l’unanimité le budget de l’Etat pour l’année 2013. Celui-ci a présenté un léger bénéfice de 500 000 francs, alors que les charges se sont élevées à 3,2 milliards de francs (Lib., 8.11.).
LUZERN: Der Kantonsrat genehmigt einen Nachtragskredit über CHF 14.2 Mio. zum Budget 2012. Die Mehrkosten im Vergleich zum Budget betragen somit rund 0.4 Prozent. Die grössten Posten im Nachtragskredit betreffen die Bereiche Gesundheit (Abweichung bei der Budgetierung der Fallpauschalen), Soziales und Gesellschaft (höhere Beiträge an soziale Einrichtungen und Asyl- und Flüchtlingsbereich) und Justizvollzug (Zunahme der Vollzugstage, Zunahme der Ersatzfreiheitsstrafen; NLZ, 6.11.).
NEUCHÂTEL: Le 17 juin, les Neuchâtelois ont refusé par 70,5% des voix exprimées une initiative du Parti ouvrier et populaire (POP) intitulée « frein au démantèlement social ». Celle-ci visait à introduire une disposition dans la constitution cantonale exigeant une majorité de trois cinquièmes des voix du Grand Conseil pour toute réduction d'une subvention inscrite au budget de l'Etat. En revanche, le contre-projet, stipulant que cette disposition ne s'applique qu'aux lois et décrets qui entraînent des économies importantes lorsqu'ils sont adoptés en vue de respecter les limites du frein à l'endettement, a été accepté de justesse (50,7%). Pour ce qui est de la question subsidiaire, le contre-projet a obtenu 72,5% des voix, alors que la participation a atteint 30,7% (Exp., 18.6.)
OWBWALDEN: Der Kantonsrat heisst den Nachtrag zum Finanzhaushaltsgesetz in der Schlussabstimmung mit 52 Stimmen ohne Gegenstimme gut (www.ow.ch).
SANKT GALLEN: Nach zweitägiger Debatte heisst das Parlament das Sparpaket II gut, welches Einsparungen in der Höhe von rund CHF 210 Mio. bringen soll. Gegen 50 Sparmassnahmen wurden gutgeheissen, wobei sich die bürgerlichen Parteien oft gegen die Linke durchsetzen. Vom Sparpaket betroffen sind alle Departemente, die Gemeinden, die Staatsangestellten (Verzicht auf Teuerungsausgleich) sowie einige Investitionsvorhaben. Ertragsseitig wird die Streichung des Pendlerabzugs und die Erhöhung der Studiengebühren der Universität St. Gallen beschlossen. Nicht zustande kommt hingegen ein von bürgerlicher Seite gefordertes drittes Sparpaket über CHF 60 Mio., mit dem die absehbaren Steuererhöhungen verhindert werden sollten (SGT, 7. und 8.6.).
VALAIS: Après trois jours de débats, le Grand Conseil a adopté le 14 décembre le budget 2013 par 117 voix et une abstention. Celui-ci prévoit des comptes équilibrés (un excédent de 50‘000 francs pour des dépenses totales de l’ordre de 3,3 milliards de francs) (LN, 15.12.).
VAUD: A l’exception de la Gauche, tous les partis représentés au parlement ont approuvé le budget du canton, qualifié de „consensuel“. Il a été avalisé définitivement par 134 voix contre 4 refus et 2 abstentions (24H, 19.12).
Copyright 2014 by Année politique suisse