Année politique Suisse 2012 : Grundlagen der Staatsordnung / Institutionen und Volksrechte / Regierung
In der Wintersession wählte die vereinigte Bundesversammlung Ueli Maurer turnusgemäss zum
Bundespräsidenten für das Jahr 2013. Maurer erhielt 148 von 202 gültigen Stimmen. 40 Stimmen entfielen auf Didier Burkhalter, vierzehn auf Verschiedene; 27 Wahlzettel wurden leer und acht ungültig eingelegt. Die 148 Stimmen sind im langjährigen Vergleich wenig: nur sechs Mal in den letzten 90 Jahren gab es noch weniger Stimmen. Im Vorfeld hatte die GP ihre Unterstützung verweigert und auch der Fraktionschef der SP, Andy Tschümperlin (SZ) hatte mehrmals öffentlich gedroht, Maurer nicht wählen zu wollen. Zum
Vizepräsidenten wurde Didier Burkhalter gewählt. Der FDP-Bundesrat erhielt 205 Stimmen, vierzehn entfielen auch bei ihm auf Diverse, dreizehn wurden leer eingelegt und acht waren ungültig. Seit 35 Jahren wurde kein besseres Resultat mehr erzielt. Freilich sind die Stimmen bei den Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftswahlen lediglich eine Anzeige der Zufriedenheit des Parlaments mit dem entsprechenden Magistraten. Usanz ist, dass die Funktionen streng nach Anciennitätsprinzip vergeben werden
[1].
[1]
AB NR, 2012, S. 2292;
LT, 24.7.12;
Blick, 28.11.12; Presse vom 5. und 6.12.12;
TA, 14.12.12; das bisher schlechteste Resultat (106 Stimmen) erzielte Michelin Calmy-Rey bei ihrem zweiten Präsidium; Tschümperlin:
Blick, 22.7.12; Presse vom 23.7.12;
NZZ, 21.und 29.11.12.