Année politique Suisse 1966 : Politique sociale / Population et travail
Löhne
In der Bewegung der Löhne war 1966 ein etwas stärkerer Anstieg festzustellen als 1965
[16]. Die Lohnbewegung trat aber in der sozialpolitischen Thematik nicht stark hervor. Die Aufhebung der Lebensmittelverbilligungsbeiträge, die der Bundesrat Ende Oktober verfügte, veranlasste immerhin die Gewerkschaftskreise zur Feststellung, dass die Verteuerung der Lebensmittel durch Lohnerhöhungen wettgemacht werden müsse
[17]; christliche Arbeitnehmerverbände legten dabei besonderes Gewicht auf die Verbesserung der Kinderzulagen
[18]. Anderseits beschloss der Föderativverband des Personals öffentlicher Verwaltungen und Betriebe im November die Einleitung einer Reallohnbewegung, wobei er sich darauf berief, dass seit der letzten Reallohnerhöhung für das Bundespersonal Anfang 1964 die Reallöhne in der Privatwirtschaft um mehrere Prozent gestiegen sind
[19]. Somit kündigten sich für 1967 neue lohnpolitische Auseinandersetzungen an.
[16] Vgl.Die Volkswirtschaft, 40/1967, S. 188 ff., über die Lohnerhebungen des BIGA, die sich allerdings nicht auf das Kalenderjahr, sondern auf die Periode Oktober-Oktober beziehen.
[17] Bundeskomitee des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (NZZ, 4649, 30.10.66) und Präsidentenkonferenz der kantonalen christlichen Gewerkschaftsvereinigungen (NZZ, 4680, 1.11.66).
[18] Neben der Präsidentenkonferenz der kantonalen christlichen Gewerkschaftsvereinigungen auch der Christliche Angestellten- und Beamtenverband (NZZ, 5288, 6.12.66).
[19] NZZ, 5106, 25.11.66. Der Präsident des Verbandes, NR Düby (soz., BE), reichte ein entsprechendes Postulat ein (NZZ, 5406, 12.12.66).
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