Année politique Suisse 1968 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Landesring der Unabhängigen
Einzig der Landesring konnte sich im vergangenen Jahre offenherzig als Oppositionspartei betätigen. Auch er tat dies freilich gleichsam « systemkonform », wie ein am ordentlichen Landestag im März durchgeführtes Forumgespräch über Opposition und Regierung ergab. Man könne, bemerkte der Zürcher S. Widmer, nicht gleichzeitig den Stadtpräsidenten stellen und bei jeder Gelegenheit auch noch Opposition machen
[60]. Nationalrat W. Allgöwer aus Basel fasste die Beteiligung einer Oppositionspartei an Regierungsratswahlen als Ideenwettbewerb auf, wogegen Nationalrat W. Biel aus Zürich die Opposition des Landesrings mehr von der grundsätzlichen Seite her verstanden wissen wollte, gleichsam parallel laufend zum Konkurrenzprinzip der Migros in der Wirtschaft. Ihr Ziel müsse es sein, die gegenwärtige schweizerische Kompromissdemokratie in Frage zu stellen
[61]. Im Hinblick auf diese Aufgabe stiess der Landesring auch in ihm bisher verschlossene Kantone vor. So wurden 1968 in den Kantonen Genf, Neuenburg, Solothurn und Graubünden Standesringe gegründet
[62].
[61] Rede W. Biels bei den Baselbieter Freisinnigen (NZ, 563, 4.12.68).
[62] Tat, 40, 17.2.68; NZ, 565, 5.12.68 (Genf); GdL, 17, 22.1.68; Bund, 225, 25.9.68 (Neuenburg); NZZ, 217, 5.4.68; NZ, 174, 16.4.68 (Solothurn); NZZ, 217, 5.4.68 (Graubünden).
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