Année politique Suisse 1969 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Kleinparteien
Es entspricht der Entwicklung in den letzten Jahren, dass — auch abgesehen von der äussersten Linken — 1969 wieder
kleinere Gruppen ausserhalb der herkömmlichen Parteien entstanden. Sie schrieben im allgemeinen grundsätzliche Opposition und Kampf gegen die Erstarrung des politischen Lebens auf ihre Fahne oder verfolgten bestimmte Sonderziele. Oft formierten sie sich im Hinblick auf bevorstehende kantonale oder kommunale Wahlen, so in Zürich die « Europäische föderalistische Partei » (EFP) als Kämpferin für « Vereinigte Staaten von Europa » und die liberalen « Toleranten Jungzürcher » welche sich « gegen alles undemokratische, rechtswidrige Handeln » wandten. Dazu kam im Aargau die « Christliche Volksbewegung » (CVB), die als « patriotische Opposition » eine Verfassungsinitiative gegen die Ämterkumulation (besonders gegen die Ausübung eines Nationalrats- und Grossratsmandates durch dieselbe Person) ankündigte. Im selben Kanton zog das bereits etwas ältere Team 67 neu in den Grossen Rat ein und errang bei den Regierungsratswahlen zwar keinen Sitz, wohl aber einen Achtungserfolg. Gleichsam als Gegenstück dazu verloren die Genfer Vigilants ihre Vertretung im kantonalen Parlament. Die solothurnische « Aktion Jugend und Politik » und das «Junge Solothurn » griffen nicht mit eigenen Listen in die Bestellung der Kantonsbehörden ein, gaben aber (ohne sichtbaren Erfolg) Streichparolen aus, um so für die Regierungsratswahlen einen zweiten Wahlgang mit einem grösseren Angebot an Kandidaten zu erzwingen
[14].
[14] Vgl. oben, S. 34 ff.; NZZ, 103, 17.2.69; 139, 4.3.69 (zur CVB); 252, 25.4.69 (Solothurn); 646, 28.10.69 (EFP); Bund, 140, 19.6.69 (Tolerante Jungzürcher).
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