Année politique Suisse 1969 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Partei der Arbeit
Auch bei der Partei der Arbeit rebellierte weiterhin eine meist jüngere radikale Linksopposition gegen die Parteiführung. So schloss im September ein ausserordentlicher Waadtländer Parteitag fünf führende Oppositionelle als angebliche Trotzkisten aus der Partei aus. Als sich zwischen ihnen und geistesverwandten Zürchern Kontakte anbahnten, löste die Zürcher PdA ihre « Junge Sektion » auf und verstiess Kantonsrat Franz Rueb aus ihren Reihen. Sie kam damit zeitlich knapp einem Austritt dieser Kreise aus der Partei zuvor, und im Anschluss an diese Auseinandersetzungen kehrten ihr weitere Mitglieder den Rücken, als prominentestes der Intellektuelle Konrad Famer
[20].
Die Ereignisse in der Tschechoslowakei von 1968 erschütterten die Position der PdA bei verschiedenen Wahlen weniger als erwartet. Zwar lehnten in Neuenburg die Sozialdemokraten eine Listenverbindung ab, und die Popisten verloren hier zwei Grossratsmandate, doch gewannen sie ebensoviele in Genf und schnitten auch bei den herbstlichen Gemeindewahlen in der Waadt im grossen und ganzen nicht schlecht ab. Zudem gewann die PdA das Wettrennen um die früheste Einreichung der verschiedenen AHV-Initiativen, indem sie ihre Unterschriften vor der Konkurrenz aus dem Lager der Sozialdemokraten und des bürgerlichen Komitees ablieferte, wenn auch nicht in besonders imposanter Zahl
[21].
[20] VO, 212, 15.9.69; NZZ, 577, 19.9.69; 612, 8.10.69 (Waadt); 601, 2.10.69; 608, 6.10.69; Vr, 230, 2.10.69; Abend-Zeitung, 232, 6.10.69.
[21] Vgl. oben, S. 35, 37 u. 123; Bund, 27, 3.2.69; NZ, 212, 22.5.69.
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