Année politique Suisse 1969 : Eléments du système politique / Elections / Kantonale Parlamentswahlen
Einem Einbruch des Landesrings in die Parlamente der welschen Industriekantone Genf und Neuenburg standen besondere Wahlgesetze im Wege, die eine Mandatzuteilung von einem bestimmten Wähleranteil (Quorum: 7% in Genf, 10% in den neuenburgischen Wahlbezirken) abhängig machen. Da die Unabhängigen in beiden Kantonen nur etwa 6% der Stimmen erhielten und auch keine Listenverbindungen vereinbarten, gingen sie leer aus; ihre Konkurrenz beeinflusste jedoch das Kräfteverhältnis zwischen den übrigen Parteien und trug wohl auch zur Erhöhung der Stimmbeteiligung bei. In Genf bewirkte dies das Absinken der 1965 aufgeschossenen Gruppe der Vigilants unter die Quorumsschwelle, woraus alle traditionellen Parteien Nutzen zogen, Radikale und Sozialisten freilich schwächer als Christlichsoziale, Liberale und Kommunisten. Die Stimmenzahl des Landesrings war aber weit grösser als der Stimmenverlust der Vigilants; dieser wurde auf eine wenig konstruktive Politik der jungen Gruppe zurückgeführt. Da der Erfolg der Vigilants von 1965 ganz auf Kosten der bürgerlichen Parteien gegangen war, standen nun die Linksparteien — mindestens mandatmässig — als die Gewinner der Entwicklung da
[3].
[3] Wahlen vom 19.10.1969 (JdG, 244, 20.10.69; 245, 21.10.69; TdG, 246-248, 21.-23.10.69; NZZ, 532, 20.10.69; Tat, 249, 22.10.69; PS, 90, 23.4.69).
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