Année politique Suisse 1969 : Chronique générale / Politique étrangère suisse
 
Aussenhandel
Der schweizerische Aussenhandel entwickelte sich 1969 noch rascher als im Vorjahr. Die Importe nahmen um 17 % (1968: 9,2 %) zu und erreichten 22 734 Mio Fr. Sie stiegen damit rascher an als die Exporte, die sich dank einem Zuwachs von 15,3 % (1968: 14,4 %) auf den Betrag von 20 009 Mio Fr. beliefen. Damit stieg das Handelsbilanzdefizit auf 2725 Mio Fr.; der Ausfuhrwert machte noch 88,0 % (1968: 89,3 %) vom Einfuhrwert aus. Die Einfuhrsteigerung beruhte vor allem auf grösseren Bezügen von Rohstoffen und Halbfabrikaten (+ 20,7 %) und von Konsumgütern (+17,8 %), während bei den Investitionsgütern die Steigerung (+12,6 %) deutlich geringer war. Am beschleunigten Exportwachstum partizipierten alle wichtigen Industriezweige. Es zeigte sich, dass die Zunahme vor allem auf grössere Ausfuhren an Investitionsgütern (+17,2 %) und Rohstoffen und Halbfabrikaten (+16 %) zurückzuführen war, während die Exporte von Konsumgütern « nur » um 12,5 % gesteigert wurden. Gliedert man die Ergebnisse unseres Aussenhandels nach geographischen Gesichtspunkten, so zeigt sich, dass im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Jahren der Anteil Europas — vor allem der EFTA und der übrigen nicht zur EWG gehörenden Länder — am schweizerischen,Gesamtimport leicht zunahm. Dieser Belebung des EFTA-Handels zum Trotz wurde aber die EWG wiederum sowohl absolut wie relativ ein besserer Abnehmer unserer Exportwirtschaft. Die Zollhindernisse der Sechsergemeinschaft haben dieser Entwicklung keinen Abbruch getan. Da die europäischen Länder zusammen auch ihren Anteil am Gesamtexport der Schweiz vergrösserten, kann man im allgemeinen von einer Intensivierung des Handels innerhalb Europas sprechen [143].
 
[143] Einfuhr: EWG: + 14,3 %; EFTA: + 28,2 %; Anteil des gesamten Europa: 1968: 79,7 %; 1969: 80,2 %. Ausfuhr: EWG: + 18,2 %; EFTA: + 13,6 %; Anteil des gesamten Europa: 1968: 65,8 %; 1969: 67,1 %. Vgl. Die Volkswirtschaft, 43/1970, S.42 f.; EFTA-Bulletin, 11/1970, S. 3 ff.; NZ, 45, 28.1.70; NZZ, 41, 26.1.70.