Année politique Suisse 1972 : Chronique générale / Finances publiques
Ausgaben
Neben der Erschliessung neuer Einnahmequellen und der damit verbundenen Abschöpfung von Kaufkraft stand andererseits auch die Drosselung der Ausgaben zur Diskussion. So erliess die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte einen Sparappell. Der Bundesrat auferlegte in der Folge den Departementen Restriktionen, die sich auf die Personalvermehrung, die Bundesbauten, die Bundesbeiträge und die Materialbeschaffung bezogen
[20]. Er entsprach dabei auch Anregungen der Expertenkommission Keller. Diese war 1967 im Anschluss an die von der Kommission Stocker vorgenommene Überprüfung der Bundessubventionen damit beauftragt worden, alle übrigen Bundesausgaben kritisch unter die Lupe zu nehmen
[21]. Der entsprechende Bericht mit ungefähr 200 konkreten Sparvorschlägen konnte im November der Öffentlichkeit vorgelegt werden
[22]. Ebenfalls publiziert wurden im Juni endlich die definitiven Ergebnisse der Steueramnestie von 1969. Gesamthaft waren Vermögenswerte von 11,5 Mia Fr. neu deklariert worden, was pro Kopf der Bevölkerung im gesamtschweizerischen Mittel 1837 Fr. ergibt
[23].
[20] wf, Dokumentations- und Pressedienst, 24, 12.6.72 ; Lib., 205, 5.6.72 ; NZZ (sda), 258, 6.6.72.
[21] Vgl. SPJ, 1967, S. 62.
[22] Überprüfung der Bundesausgaben, Bericht der vom EFZD eingesetzten Expertenkommission (Kommission Keller), 1971 ; vgl. auch oben, S. 21.
[23] NZZ (sda), 276, 16.6.72. Vgl. SPJ, 1969, S. 83. Die letzte Amnestie des Bundes im Jahre 1945 hatte ein Ergebnis von 6,5 Mia Fr. gezeitigt.
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