Année politique Suisse 1974 : Politique sociale / Groupes sociaux / Ausländerpolitik
Mit diesem negativen Volksentscheid hatte es nun aber nicht sein Bewenden. Neben dem Kampf gegen die Initiative entwickelten deren Gegner verschiedene Projekte zur Bewältigung des ungelösten Problems. So verlangten beide Räte in einer von der Nationalratskommission vorgelegten Motion einen Bericht und Anträge zur künftigen Ausländerpolitik, insbesondere durch eine Revision des Bundesgesetzes über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer
[21]. Wie erwähnt, hatten die Republikaner im Frühjahr ihre schon 1972 lancierte vierte Überfremdungsinitiative eingereicht ; sie war von J. Schwarzenbach als Alternative zu derjenigen der Nationalen Aktion bezeichnet worden und hatte rund 53 000 Unterschriften erhalten. Dieses Volksbegehren « zum Schutze dtr Schweiz » verlangt einen
Abbau der ausländischen Bevölkerung auf 12,5 % der Zahl der Schweizerbürger innert zehn Jahren und enthält eine Rückzugsklausel. Mit einer Petition forderten die Republikaner zudem noch verschiedene Sofortmassnahmen, vorwiegend zur Sicherung der Arbeitsplätze für die Schweizer
[22].
[21] Amtl. Bull. NR, 1974, S. 396 und 454 ; Amtl. Bull. StR, 1974, S. 377 f. Ferner eine als Postulat überwiesene Motion Grolimund (fdp, SO) : Amtl. Bull. NR, 1974, S. 417 ff. und 454.
[22] Initiative : BBI, 1974, I, Nr. 17, S. 1192 ff.; vgl. auch SPJ, 1972, S. 114 ; Amtl. Bull. NR, 1974, S. 416 f. (Schwarzenbach). Petition : Der Republikaner, 6, 26.4.74 ; NZZ, 516, 13.12.74.
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