Année politique Suisse 1975 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Liberal-demokratische Union
Die Liberal-demokratische Union (LIDUS) beteiligte sich ihrerseits am konjunkturpolitischen Ideenwettbewerb : sie schlug die Lancierung einer nationalen Solidaritätsanleihe vor, welche die wachsenden Spareinlagen für die Finanzierung der Arbeitsbeschaffung fruchtbar machen sollte. Die Genfer Kantonalpartei, von der die Anregung ausgegangen war, unterliess es nicht, an das Vorbild der Wehranleihe von 1936 zu erinnern. Die liberale und evangelische Fraktion machte den Vorschlag zum Gegenstand einer Motion
[26]. In den welschen Kantonen konnten die Liberaldemokraten ihre Wählerschaft erweitern, nicht aber in Baselstadt. Dafür wurde im Sommer in Baselland eine Liberale Partei als « Alternative zum Freisinn » gegründet. Gegen deren volle Aufnahme in die LIDUS erhob man freilich in Basel Bedenken im Hinblick auf das Verhältnis zur FDP
[27].
Evangelische Volkspartei
Die Evangelische Volkspartei (EVP) veröffentlichte wiederum ein Schwerpunkteprogramm, das aber umfassender war als vier Jahre zuvor. Als besondere Postulate seien erwähnt eine engere Indikationenlösung für den Schwangerschaftsabbruch und ein Partnerschaftsverhältnis zwischen Kirchen und Staat
[28]. Die der EVP schon bisher nahestehende Vereinigung Evangelischer Wähler von Baselstadt wurde als Kantonalpartei angegliedert
[29].
[26] LIDUS, Mitteilungsblatt, 1975, Nr. 61, S. 13 ff. ; vgl. auch JdG, 236, 10.10.75 ; 238, 13.10.75 sowie Verhandl. B:vers, 1975, V, S. 20. Zu den Spareinlagen vgl. oben, Teil I, 4b (Geld- und Kapitalmarkt).
[27] BN, 142, 21.6.75 ; LIDUS, Mitteilungsblatt, 1975, Nr. 61, S. 4 ; Nr. 62, S. 3 ; 1976, Nr. 63, S. 9.
[28] Die Evangelische Volkspartei im Dienst am Mitmenschen, an Volk und Staat. Vgl. NZZ, 195, 25.8.75 ; Evangelische Woche, 35, 28.8.75.
[29] Evangelische Woche, 16, 17.4.75.
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