Année politique Suisse 1975 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis / Kleine Linksparteien
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Partei der Arbeit
Auf der äussersten Linken stand die Partei der Arbeit (PdA) einer wachsenden Konkurrenz jüngerer Gruppierungen gegenüber. In ihrer Wahlplattform berief sie sich — im Sinne eines ersten Schrittes zu einer sozialistischen Schweiz — auf die im Mai eingereichte Initiative gegen Teuerung und Inflation ; diese sah eine weitgehende Kontrolle der Privatwirtschaft und die Verstaatlichung monopolistischer Unternehmungen vor. Ihrer bisherigen Linie gemäss proklamierte sich die PdA einerseits als einzige grundsätzliche Alternative zur Politik des Grossbürgertums und betonte sie anderseits die Notwendigkeit einer Einheit der Linken. Vor allem strebte sie ein Zusammengehen mit den Sozialdemokraten an [30]. In der deutschen Schweiz hatte sie damit freilich keinen Erfolg, weil hier die Kantonalparteien der SP zu Listenverbindungen nicht bereit waren. Die deutschschweizerischen PdA-Sektionen wiesen darauf ihrerseits entsprechende Angebote von Gruppen der Neuen Linken zurück. Dabei wandten sie sich speziell gegen die POCH (Progressive Organisationen), indem sie ihr vorwarfen, sie spalte oder konkurrenziere bestehende linksgerichtete Organisationen [31].
 
[30] Plattform : Vorwärts, 26, 26.6.75. Initiative : vgl. SPJ, 1974, S. 174 sowie oben, Teil I, 4a (Konjunkturpolitik).
[31] Listenverbindungen : POCH-Zeitung, 5, 3.7.75 ; Bresche, Nr. 52, Juli 1975: Vorwärts, 36, 4.9.75. Zu den Spannungen zwischen PdA und POCH vgl. auch Zeitdienst, 20, 23.5.75 ; 27, 11.7.75 ; NZ, 300, 27.9.75 ; 24 Heures, 236, 11.10.75.