Année politique Suisse 1975 : Infrastructure, aménagement, environnement / Energie / Erdöl und Gas
Die Bemühungen um einen Weiterausbau der Versorgung mit Gas, durch den die Diversifikation der Energieträger gefördert werden soll, waren hauptsächlich durch zwei Tendenzen gekennzeichnet : einerseits Ergänzungen in der regionalen gaswirtschaftlichen Infrastruktur, anderseits Bestrebungen, zusätzliche Erdgasmengen von ausländischen Quellen zu beschaffen
[41]. So weilte Bundesrat Ritschard zu sondierenden Gesprächen über sowjetische Erdgaslieferungen in Moskau
[42], Mit der Unterzeichnung eines Erdgas-Liefervertrages für 20 Jahre zwischen der deutschen Ruhrgas AG und der Swissgas fand die Gaswirtschaft einen zweiten europäischen Lieferanten
[43]. Dagegen zogen sich die Verhandlungen um Grossbezüge von Erdgas aus Algerien, die zusammen mit einem europäischen Konsortium geführt werden, weiter in die Länge
[44]. Wie schon in Zürich und Winterthur wurden nun auch in Basel der Gaspreis sowie Fragen der Eigenwirtschaftlichkeit der öffentlichen Gasversorgung zum politischen Streitobjekt. Gegen einen Grossratsbeschluss zur Erhöhung des Gaspreises ergriff die äusserste Linke das Referendum. Ein Zufallsmehr entschied in der Abstimmung zugunsten der Preiserhöhung
[45].
[41] VO, 17, 22.1.75 ; TA, 133, 12.6.75 ; NZZ, 255, 3.11.75. Zum Infrastrukturausbau vgl. auch BBI, 1975, I, Nr. 14, S. 1280 ff.
[42] TA, 112, 17.5.75 ; 113, 20.5.75.
[43] TA, 164, 18.7.75. Zur Lieferung holländischen Erdgases durch eine italienische Gesellschaft vgl. SPJ, 1971, S. 99 f. ; 1974, S. 91.
[44] TA, 133, 12.6.75 ; Bund, 202, 31.8.75 ; vgl. auch SPJ, 1973, S. 86 ; 1974, S. 91. VgI. ferner E. Giorgis, « L'Europe du gaz naturel », in Revue économique et sociale, 33/1975, S. 245 ff.
[45] Zürich und Winterthur : SPJ, 1973, S. 86 f. ; 1974, S. 91. Beschluss : NZ, 299, 26.9.75. Referenda der PdA und der POCH : NZZ (sda), 270, 20.11.75. Abstimmung : BN, 286, 8.12.75 (18 114 Ja : 17 842 Nein). Vgl. auch unten, Teil II, 4a.
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