Année politique Suisse 1977 : Chronique générale / Défense nationale
Waffenplätze
Gleichzeitig mit dem Rüstungsprogramm legte der Bundesrat dem Parlament auch eine neue Vorlage für den Ausbau der
Infrastrukturanlagen vor: für Bauten und Landerwerb ersuchte er um einen Kredit von 393 Mio Fr. Der gewichtigste Brocken war ein neuer Sanitätswaffenplatz in Moudon, der denjenigen von Lausanne, dessen Areal von der waadtländischen Hauptstadt beansprucht wird, ersetzen soll. Die Sozialdemokraten bezogen die Vorlage in ihren Rückweisungsantrag ein, jedoch gleichfalls ohne Erfolg
[21]. Der im Vorjahr veröffentlichte Bericht über den Ausbau der Waffen-, Schiess- und Übungsplätze erhielt die Zustimmung beider Räte, in der Volkskammer gegen die Opposition der äussersten Linken. Nationalrat Widmer (Idu, ZH) plädierte angesichts der Schwierigkeiten, in der Schweiz neues Übungsgelände zu gewinnen, für die Verlegung eines Teils der Ausbildung ins Ausland, wobei er sich auf frühere Pläne berief. Wie Bundesrat Gnägi ausführte, werden entsprechende Möglichkeiten — und zwar nicht nur in neutralen Staaten — geprüft
[22]. Im Rahmen der militärtechnischen Zusammenarbeit konnten Spezialisten des EMD Schiessversuche mit Mirage-Flugzeugen in Schweden durchführen
[23]. Bei der Waffenplatzsuche im Inland verschärfte sich namentlich die Auseinandersetzung um das Projekt von Rothenthurm (SZ), durch das auch ein Naturschutzgebiet betroffen würde
[24].
[21] BBI, 1977, I, S. 1299 ff.; Amtl. Bull. NR 1977, S. 826 ff, 868 ff.; Amtl. Bull StR. 1977, S. 519 ff. Vgl. oben, Rüstung.
[22] Amtl. Bull. NR, 1977, S. 2 ff ; Amtl. Bull. StR. 1977, S. 94 f. Vgl. SPJ. 1976, S. 50. BR Gnägi wies eine Wiederaufnahme des 1962 von der Schweiz. Offiziersgesellschaft vorgelegten Projekts (französisches Grenzgebiet) nicht von der Hand; vgl. TA, 66, 19.3.77.
[24] LNN, 118, 23.5.77; 120, 25.5.77; 136, 15.6.77; 168, 22.7.77; 259, 5.11.77; TA. 257, 3.11.77; Vat. 283, 3.12.77. Vgl. SPJ, 1975, S. 58, Anm. 38.
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