Année politique Suisse 1979 : Partis, associations et groupes d'interêt / Partis
Landesring der Unabhängigen
Im Landesring der Unabhängigen (LdU) schwelte der Gegensatz zwischen einer konservativeren, meist von älteren Politikern vertretenen Tendenz und jüngeren, progressiveren Kräften weiter; es gelang jedoch Parteipräsident W. Biel, durch Abgrenzung nach rechts wie nach links ein Auseinanderbrechen zu vermeiden
[32]. Erstmals wurde das Verhältnis des LdU zur Migros vertraglich festgelegt: das Wirtschaftsunternehmen verpflichtete sich zur Fortsetzung einer finanziellen Unterstützung der Partei, sofern sich diese im Rahmen des sozialen Liberalismus bewege. Die beiden Partner billigten einander Handlungsfreiheit und selbständige Bestimmung der Prioritäten im Kampf um die gemeinsamen Ziele zu, doch beanspruchte die Migros eine Vorprüfung der finanziellen Planung des LdU. Der Präsident der Verwaltungsdelegation des Migros-Genossenschaftsbundes, P. Arnold, blieb ausserhalb der Partei und verzichtete auf eine politische Tätigkeit
[33]. Durch Rücktritte verringerte sich die Zahl der Vertreter der älteren Garde im eidgenössischen Parlament, ohne dass sich die Gruppe der Jüngeren wesentlich verstärkte. Der Hauptexponent des progressiven Flügels, Franz Jaeger (SG), erfuhr immerhin die Genugtuung, dass sein Kanton der einzige war, in welchem der LdU seinen Wähleranteil halten konnte
[34].
[32] BaZ, 38, 14.2.79 ; 62, 14.3.79; 101, 2.5.79; TA, 52, 3.3.79. Vgl. dazu W. Biels Rede am Landestag vom 28.4. in LdU, Unser sozial-liberaler Weg, (Zürich) 1979.
[33] Vertrag: NZZ (ddp), 122, 29.5.79; Vat., 123, 29.5.79; vgl. auch BaZ, 123, 29.5.79. Die Zuwendungen betrugen 1979 3,6 Mio Fr. Arnold: vgl. Interview in BaZ, 132, 9.6.79.
[34] 4 Nationalräte und 1 Ständerat traten zurück; nur 1 neuer NR wurde gewählt. Vgl. dazu oben, Teil I, 1e (Abandons de mandat, Résultat des élections au Conseil national und zugehörige Tabellen).
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